Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Politikverdrossenheit

Osnabrück (ots)

Nur noch Zuschauer

Die Umfragewerte in Sachen Politikverdrossenheit geben Anlass zur Sorge. Das Ansehen von Parteien und Abgeordneten schwindet seit Jahren. Es führt zu einer fatalen Entwicklung, wenn weniger Bürger wählen gehen, sich in einer Partei engagieren oder als Kandidat aufstellen lassen wollen.

Seit längerer Zeit finden vor allem die Volksparteien SPD und CDU immer weniger Zustimmung. Das liegt auch daran, dass sich viele Menschen in der Beurteilung der Politik wie Zuschauer bei einem Fußballmatch verhalten. Es ist leicht, von der Tribüne aus wie Ersatztrainer aufzutreten und über die Leistung der Akteure auf dem Rasen zu mäkeln. Aber würden die meisten Zuschauer selbst besser einen Elfmeter verwandeln oder ein Tor verhindern? Wohl kaum.

Allzu schnell stufen manche Bürger Politiker sehr pauschal als unfähig, faul oder raffgierig ein oder meckern über deren Diäten. Dadurch droht ein Teufelskreis: Das angeschlagene Ansehen der Volksvertreter in der Öffentlichkeit führt dazu, dass sich weniger Talente engagieren - und vermehrt Spitzenpolitiker in einer Ich-bin-dann-mal-weg-Mentalität verabschieden.

Die Qualität der Politik nimmt dadurch nicht zu. Das ist umso bedauerlicher, weil es schwieriger geworden ist, in einer komplexer gewordenen Welt Kompromisse zu finden und Entscheidungen zu treffen. Besser als pauschale Schelte ist daher ein sachlicher Umgang mit inhaltlichen Entscheidungen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 04.05.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Sicherungsverwahrung

    Osnabrück (ots) - Das Ende der Flickschusterei Mit diesem erfreulich kompromisslosen Urteil haben selbst Experten nicht gerechnet. Sechs, setzen, lautet die Botschaft der Karlsruher Verfassungshüter an den Gesetzgeber. Alle Vorschriften des Strafgesetzbuches zur Sicherungsverwahrung müssen neu geregelt werden. Alle. Die Flickschusterei des vergangenen Jahrzehnts ist krachend durchgefallen. Es gilt, die missratenen ...

  • 04.05.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Portugal / Etatdefizit

    Osnabrück (ots) - Ohne Alternative Rettungspaket - das hört sich verheißungsvoll an: als müsse man nur die Post öffnen - und die wichtigsten Probleme wären schon gelöst. Tatsächlich ist alles viel schwieriger und langwieriger, wie das Beispiel Portugal zeigt. Nehmen die Portugiesen das von EU und Währungsfonds geschnürte Paket an, verpflichten sie sich gleichzeitig zu schmerzhaften Sparmaßnahmen. Millionen von ...

  • 04.05.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kritik am Tod von Bin Laden

    Osnabrück (ots) - Deutsches Gezeter Etwas befremdlich, diese Empörungswelle: Da freut sich fast die ganze Welt über das Ausschalten von Osama bin Laden mit Ausnahme von Hamas und anderer Radikalislamisten, nur in Deutschland hagelt es Kritik. Mittelalterlich, unchristlich, völkerrechtswidrig, hallt es selbst der Kanzlerin entgegen, weil sie sich über den Erfolg der USA freut. Niemand muss applaudieren, aber warum ...