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Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
Ärzte

Osnabrück (ots)

Grobe Konstruktionsfehler
Die Idee galt einst als bestechend und kostensparend: Wer krank 
ist, sucht zuerst den Hausarzt auf. Dieser steuert als Lotse dann 
alle Untersuchungen, Überweisungen und Verschreibungen. Doch die 
Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Die Barmer Ersatzkasse führte 
das Modell 2005 freiwillig ein - und schaffte es schon 2008 
ernüchtert wieder ab.
Jetzt ist sogar jede Krankenkasse dazu verdonnert, ein 
Hausarztmodell anzubieten. Aber die termingerechte Einführung ist auf
ganzer Linie gescheitert. Kein Wunder, denn Gesundheitsministerin 
Ulla Schmidt setzte die Kassen unter großen Zeitdruck und 
verpflichtete sie zur Einführung bis zum 30. Juni.
Verschärfend kommt hinzu, dass die Hausarztverbände per Gesetz ein 
Monopol haben: Faktisch dürfen sie als Einzige mit den Kassen 
Verträge abschließen, und die Kassenärztlichen Vereinigungen wurden 
an den Rand gedrängt.
Das sind grobe Konstruktionsfehler. Denn nun fühlen sich die 
Kassen erpresst von den selbstbewusst gewordenen Hausarztverbänden 
und ihren Forderungen. Und Verträge in den wohlhabenden Bundesländern
Bayern und Baden-Württemberg haben die Messlatte für andere sehr hoch
gelegt. Zu hoch.
Die Politik muss daher nachbessern. Es darf nicht sein, dass 
Schiedsstellen einen Fehler ausbügeln, der durch ein Gesetz 
entstanden ist, das mit zu heißer Nadel gestrickt wurde.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
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Telefon: 0541/310 207

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