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Neue OZ: Kommentar zu Prozesse
Steuerhinterziehung
Zumwinkel

Osnabrück (ots)

Kein Kavaliersdelikt
Klaus Zumwinkel ist doppelt gestraft und hat bekommen, was er 
verdient. Wenn ein mit herausragenden Aufgaben betrauter angeblich 
höchst ehrbarer Kaufmann sich als geldgieriger Nimmersatt entpuppt, 
der mit großer krimineller Energie über Jahre hinweg Steuern 
hinterzieht, dann sind Bewährungsstrafe, Geldbuße und 
gesellschaftliche Ächtung nur konsequent.
Zwei wichtige Signale gehen vom Fall Zumwinkel aus. Erstens: 
Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt, sondern wird spürbar 
geahndet. Zweitens: Auch prominente Angeklagte profitieren nicht mehr
und nicht weniger von Vorbesprechungen ihrer Verfahren als andere 
Kriminelle. Natürlich macht der kurze Prozess stutzig. Zudem gab es 
ein dubioses Fristversäumnis, weshalb die Liste der 
Steuerhinterziehungen in der Anklage plötzlich stark verkürzt wurde. 
Doch andererseits belegen Zumwinkels Geständnis und seine beachtliche
Steuernachzahlung glaubhaft, dass er reinen Tisch machen wollte. Auch
in jedem anderen Fall wäre solches Verhalten strafmildernd anerkannt 
worden.
Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Denn zu lesen war die 
Chronik eines angekündigten Urteils, wozu auch die Verwendung 
gestohlenen Beweismaterials beigetragen haben dürfte, über die 
Zumwinkel und seine Anwälte sicherlich nicht zufällig hinwegsahen.

Pressekontakt:

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Telefon: 0541/310 207

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