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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
SPD
Clement

Osnabrück (ots)

Ins Abseits katapultiert
Eine goldene Brücke hatte die SPD-Führung gebaut, um Wolfgang 
Clement in der Partei zu halten. Statt sie zu begehen, riss der den 
mühsam konstruierten Bau trotzig ein. Wen er damit treffen will, ist 
schleierhaft, wem er schadet, hingegen offensichtlich. Opfer ist das 
SPD-Führungsgespann Müntefering/Steinmeier. Beide stehen eigentlich 
für den von Clement eingeforderten pragmatischen Kurs. Ausgerechnet 
ihnen packt er für den Bundestagswahlkampf nun eine zusätzliche 
schwere Hypothek auf. Zudem wirft er sie im Bemühen um eine 
Integration der zerstrittenen Parteiflügel zurück.
Fast tragisches Opfer ist auch der Ex-SPDler selbst. Seinen 
Warnungen vor einem SPD-Kuschelkurs gegenüber der Linkspartei fehlt 
ohnehin Glaubwürdigkeit; schließlich schwieg er als 
NRW-Regierungschef und später als Superminister in Berlin brav zu 
Linkskoalitionen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin. Aber auch 
seine unbequemen Mahnungen etwa zur Energie- und zur 
Wirtschaftspolitik verlieren mit seinem Protestmanöver nun an 
Durchschlagskraft.
Zufrieden sein können nur Clements bisherige Kritiker. Durch sein 
Verhalten bestätigt er ungewollt ihren Vorwurf, er sei ein sturer 
Querulant, unfähig zu innerparteilicher Sachauseinandersetzung. Was 
sie nicht schafften, erledigt der Umstrittene selbst: Er katapultiert
sich ins Abseits.

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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