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IGBCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie

Zweite Tarifrunde für 18.000 Feinkeramik-Beschäftigte ergebnislos vertagt

Knackpunkt Mitgliederbonus: Zweite Tarifverhandlung für 18.000 Feinkeramik-Beschäftigte endet ohne Einigung

Ohne Ergebnis ist gestern Abend (19. November) die zweite Tarifverhandlung für die 18.000 Beschäftigten der feinkeramischen Industrie vertagt worden. Zwar sei das von der Arbeitgeberseite vorgelegte Angebot noch nicht ausreichend gewesen, böte aber eine vernünftige Diskussionsgrundlage für eine dritte Verhandlung, erklärte der Verhandlungsführer der IGBCE, Moritz Hautmann. Knackpunkt der Gespräche war der von der Gewerkschaft geforderte Mitgliederbonus.

„Für uns ist klar: Der Bonus muss kommen. Das ist Kern unserer Forderung und entscheidend für unsere Mitglieder“, betonte Hautmann. Das hätten auch die Gespräche in den Betrieben sowie eine breit angelegte digitale Umfrage unter den Beschäftigten der Branche gezeigt. Bislang führe die Arbeitgeberseite aber nur Bedenken gegen den Mitgliederbonus an. „In der dritten Runde müssen sich die Arbeitgeber endlich zum Mitgliederbonus bekennen“, forderte Hautmann. „Daran werden sich die Verhandlungen entscheiden.“

Die Industriegewerkschaft fordert in dieser Tarifrunde eine Erhöhung der Vergütungen um sechs Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit sowie einen Bonus exklusiv für IGBCE-Mitglieder. Das hatte die Tarifkommission im Sommer beschlossen.

„Die wirtschaftliche Lage ist zwar angespannt“, sagte Hautmann, machte aber zugleich klar: „Die Kaufkraft der Beschäftigten muss erhalten bleiben.“ Zudem gäbe es positive Anzeichen in der Wirtschaft: Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen sei im September deutlich gestiegen, insgesamt waren es knapp 60 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Das ziehe einen wachsenden Bedarf nach feinkeramischen Produkten wie Fliesen oder neuen Bädern nach sich. „Spätestens ab 2027 werden wir außerdem positive Entwicklungen durch die von der Bundesregierung angestoßenen Struktur- und Infrastrukturprojekten sehen“, so Hautmann.

Die dritte Verhandlungsrunde findet am 21. Januar in Fulda statt. Bis dahin wird die IGBCE mit tariflichen Aktionen den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen.

Die bundesweit mehr als 18.000 Beschäftigten der Branche produzieren zum Beispiel Waschbecken und Badewannen sowie künstliche Hüftgelenke aus Keramik oder bemalen hochwertiges Tischporzellan. Sie sind in den Sparten Porzellan, Sanitärkeramik und technische Keramik tätig. Regionale Schwerpunkte liegen in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Große Betriebe sind der Keramikhersteller Villeroy & Boch mit Standorten in Merzig, Mettlach und Torgau sowie CeramTec, Hersteller und Entwickler von technischer Keramik, in Marktredwitz, Lauf und Plochingen. Auch der Porzellanhersteller BHS Tabletop (Schönwald, Weiden), der Hersteller von Keramik-Kondensatoren Vishay (Selb), die Porzellanfabrik Christian Seltmann (Weiden) sowie die Sanitärkeramikproduzenten Duravit (Hornberg, Meißen) und Geberit (Wesel, Haldensleben) zählen zu den wichtigen Unternehmen.

Für Rückfragen: Isabel Niesmann, CvD Presse, isabel.niesmann@igbce.de, +49 171 33 89 767

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Industriegewerkschaft IGBCE
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Über uns
Die IGBCE ist mit rund 570.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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