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EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

Für die beten, die unter den Menschenrechtsverletzungen leiden ./. EKD-Auslandsbischof zum Internationalen Tag der Menschenrechte

Hannover (ots)

"Mit Sorge beobachtet die Evangelische Kirche in
Deutschland (EKD) die Zunahme repressiver Gewalt und Verletzungen der
Menschenwürde etwa in Eritrea und Äthiopien." Dies erklärte der 
Auslandsbischof der EKD, Martin Schindehütte, anlässlich des 
Internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember.
So werden in Eritrea Angehörige christlicher Kirchen und anderer 
Religionsgemeinschaften verfolgt und in der Freiheit der von der 1997
verabschiedeten Verfassung garantierten Religionsausübung behindert. 
Von den Partnern in Eritrea sei zu erfahren, so der Auslandsbischof, 
dass Mitgliederkirchen der Eritrean Evangelical Alliance das Recht 
auf Versammlungsfreiheit verweigert und Druck auf unliebsame 
Persönlichkeiten auch in den anerkannten Religionsgemeinschaften der 
Eritrean Orthodox Church, der Eritrean Catholic Church, der 
Evangelical Church of Eritrea und dem Muslim Council of Eritrea 
ausgeübt. Die Orthodoxe Kirche Eritreas ist Mitglied des Ökumenischen
Rates der Kirchen (ÖRK), die Evangelical Church of Eritrea gehört dem
Lutherischen Weltbund an. Der Patriarch der Orthodoxen Kirche, Abune 
Antonios, sei im Februar aus seinem Amt verdrängt worden, nachdem er 
sich mehrfach gegen die staatliche Einmischung in innerkirchliche 
Angelegenheiten wehrte. Das Evangelische Missionswerk in Hamburg 
(EMW) weist auf die Verhaftung von drei Priestern hin, die auch in 
Berichten von Amnesty International dokumentiert sei. Dort werde auch
von Verhaftungen und teilweise von Folter bei 1750 Angehörigen 
überwiegend evangelikaler und charismatischer Kirchen seit 2003 
berichtet. Auch zahlreiche Angehörige muslimischer Gemeinden seien 
davon betroffen.
In Äthiopien sei die Gewalt seit den Wahlen im Mai 2005 
flächendeckend eskaliert. Die Handlungsräume für 
zivilgesellschaftliche Organisationen seien entscheidend 
eingeschränkt. Beunruhigende Nachrichten liegen aus den Regionen vor,
in denen die Regierungspartei keine Mehrheit erhalten habe. So werde 
religiös und politisch motivierte Gewalt in Äthiopien von der 
schweizerischen Friedenstiftung dokumentiert. Im September und 
Oktober sei es zu Gewaltaktionen von bislang unbekanntem Ausmaß gegen
Kirchen im Westen Äthiopiens gekommen, wird nach Angaben des 
Auslandsbischofs berichtet. In der Region Illubabor und in 
Beghi-Gidami sollen 25 Kirchengebäude der orthodoxen und der 
Mekane-Yesus-Kirche, beide Mitglieder des ÖRK, und eine Moschee 
zerstört worden sein. Dabei seien 16 Menschen getötet worden und etwa
500 Personen haben ihr Hab und Gut verloren. Unzählige Menschen seien
verletzt worden. Einige befinden sich noch in ärztlicher Behandlung -
auch im Aira-Hospital der Mekane-Yesus Kirche.
Bischof Schindehütte erklärte, dass die EKD und die mit ihr 
verbundenen Dienste und Werke die Kirchen in Eritrea und Äthiopien in
der Wahrnehmung ihrer verfassungsmäßigen Rechte und in dem Versuch, 
in lokalen Konflikten deeskalierend einzugreifen, unterstützen. Die 
EKD appelliert an die Bundesregierung und die Europäische Kommission,
sich mit Nachdruck für die Einhaltung der Menschenrechte in Eritrea 
und in Äthiopien einzusetzen und das zivilgesellschaftliche 
Engagement der Kirchen und anderer gesellschaftlicher Gruppen zu 
fördern. Die Ereignisse aus den beiden genannten afrikanischen 
Ländern seien nur Beispiele von unzähligen Menschenrechtsverletzungen
weltweit. Der Auslandsbischof fordert die evangelischen Christen auf,
am Tag der Menschenrechte, der in diesem Jahr auf den 2. Advent 
fällt, der Menschen zu gedenken, deren Würde im wahrsten Sinne des 
Wortes mit Füßen getreten wird. Die Botschaft des 2. Advents: "Seht 
auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht" dürfe 
keine Vertröstung auf das Morgen sein. Christen beten dafür und 
arbeiten daran, dass es für alle, die aus Schmerz und aufgrund von 
Unterdrückung den Kopf gesenkt halten, ihn wieder erheben können, so 
Schindehütte.
Hannover, 8. Dezember 2006
Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Pressekontakt:

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de

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