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EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

Spitzengespräch von Bündnis 90/Die Grünen und EKD.
Dialog mit dem Islam, Klimaschutz und Zukunftsprozess der EKD diskutiert

Hannover (ots)

In einem Spitzengespräch zwischen dem Rat der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter Leitung des 
Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber, und dem Bundes- und 
Fraktionsvorstand von Bündnis 90/Die Grünen wurden am Mittwoch, 29. 
November, in Berlin vor allem Fragen der Integration, der Dialog mit 
dem Islam und der Klimaschutz diskutiert.
Der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, stellte
zu Beginn des Treffens kurz die aktuellen Stellungnahmen und 
Veröffentlichungen der EKD aus der jüngsten Vergangenheit zu den 
Themen Armut, Demokratie und Dialog mit dem Islam vor. Er schilderte 
den im Sommer gestarteten kirchlichen Reformprozess als Versuch, 
Initiativen aus den Landeskirchen zu bündeln und neue Impulse in die 
Zukunftsdebatte der evangelischen Kirche einzubringen. "Wir wollen 
uns von den Prognosen zum demographischen Wandel nicht lähmen lassen,
sondern plädieren für einen Mentalitätswandel." Dieser Prozess sei 
bereits auf großes öffentliches Interesse gestoßen und könne 
vielleicht auch für andere Bereiche der Gesellschaft modellhaft sein.
Die Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth, 
wies beim Thema Integration auf "die lange Tradition guter 
Kooperation" mit der EKD hin. Im Blick auf die aktuelle Debatte um 
die Aufnahme der Türkei in die Europäische Union habe sich Bündnis 
90/Die Grünen immer auch für die Rechte der religiösen Minderheiten 
in der Türkei eingesetzt. Auch in den Bemühungen um den Dialog mit 
dem Islam in Deutschland, bei der Einschätzung, dass der Staat einen 
Ansprechpartner auf muslimischer Seite brauche und bei der Frage nach
muslimischem Religionsunterricht in deutscher Sprache stimme Bündnis 
90/Die Grünen mit der EKD überein. Hermann Gröhe, Mitglied des Rates 
der EKD, erläuterte die am Vortag veröffentlichte Handreichung des 
Rates der EKD zum Zusammenleben mit Muslimen in Deutschland und wies 
darauf hin, dass die Benennung von Unterschieden gerade nicht der 
Abgrenzung diene. "Wir bekräftigen unseren Einsatz zur Beheimatung 
anderer Religionen wie des Islams in Deutschland." Claudia Roth 
dankte den Vertretern der EKD ausdrücklich für ihre Äußerungen zum 
Bleiberecht. "Der Beschluss der Innenministerkonferenz bleibt weit 
hinter unseren Erwartungen zurück: Da müssen wir gemeinsam dran 
bleiben."
Die Bundestagsfraktionsvorsitzende Renate Künast rief die Kirchen 
zu verstärktem Engagement im Klimaschutz auf. Studien zeigten, dass 
in den nächsten 10 bis 15 Jahren "entscheidende Stellschrauben" für 
die Zukunft gesetzt werden müssten. Die Kirchen hätten die 
Möglichkeit, dem Thema einen entscheidenden Schub zu geben: "Sie 
können den Klimaschutz in den Mainstream der Gesellschaft bringen." 
Der Bundesvorsitzende Reinhard Bütikofer betonte, dass es beim 
Klimaschutz nicht um Parteipolitik ginge, sondern alle betroffen 
seien. "Und ich glaube, die Betriebstemperatur dieses Themas ist 
jetzt so, dass man da etwas schmieden kann." EKD-Ratsmitglied Hermann
Gröhe bekräftigte, dass eine größere gesellschaftliche Aufmerksamkeit
für den Klimawechsel ein gemeinsames Anliegen sei.
Zum Abschluss stellte Hermann Barth, Präsident des Kirchenamtes 
der EKD, klar, dass in der Frage der Stammzellforschung das 
Embryonenschutzgesetz "das Bollwerk und der Standard ist, den wir 
energisch verteidigen."
Das zweistündige Gespräch fand in einer offenen und engagierten 
Atmosphäre statt. Beide Seiten vereinbarten, den Dialog in 
regelmäßigen Abständen fortzusetzen.
Hannover / Berlin, 30. November 2006
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi
Von Bündnis90/Die Grünen waren anwesend:
Claudia Roth (Bundesvorsitzende), Reinhard Bütikofer 
(Bundesvorsitzender), Steffi Lemke (Politische 
Bundesgeschäftsführerin), Omid Nouripour (Mitglied des 
Bundesvorstandes), Renate Künast (Bundestagsfraktionsvorsitzende), 
Katrin Göring-Eckardt (Bundestagsvizepräsidentin), Volker Beck (1. 
Parlament. Geschäftsführer der Bundestagsfraktion), Josef Winkler 
(Kirchenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion)
Von der EKD waren anwesend:
Der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Dr. Wolfgang Huber, 
Ratsmitglied Hermann Gröhe, der Bevollmächtigte des Rates der EKD bei
der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Prälat Dr.
Stephan Reimers und der Kirchenamtspräsident Dr. Hermann Barth.

Pressekontakt:

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de

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