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DStGB: Ohne starke Kommunen kein familienfreundliches Land

Berlin (ots)

- Familienverträglichkeitsprüfung bei neuen
Gesetzen -
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund befürwortet grundsätzlich
den bedarfsorientierten Ausbau der Kinderbetreuung für unter
Dreijährige und fordert seit langem die Unterstützung des Bundes und
der Länder für diese Aufgabe ein. „Wir bemühen uns nach Kräften, die
Angebote der Kleinkinderbetreuung zu erweitern, frei werdende
Kindergartenplätze umzuwidmen und Tagesmütter zu gewinnen. Für diese
wichtige Investition in die Zukunft der Gesellschaft muss jedoch die
volle Finanzierung dauerhaft gesichert werden“, sagte das
Geschäftsführende Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und
Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg, heute in Berlin.
Kinderbetreuung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die von
Bund, Ländern, Gemeinden, Wirtschaft, Gewerkschaften, Kirchen und
Wohlfahrtsverbänden gemeinsam getragen werden muss. Eine
familienfreundliche Arbeitswelt ist für den Wirtschaftsstandort
Deutschland von besonderer Bedeutung. Hier sind insbesondere die
Unternehmen gefordert, so zum Beispiel durch Einrichtung von
Betriebskindergärten.
Nachhaltige Familienpolitik wird nur gelingen, wenn starke
Kommunen ein lebenswertes und familienfreundliches Umfeld schaffen.
Dies ist bei der derzeitigen dramatischen Finanzlage der deutschen
Städte und Gemeinden aber kaum zu realisieren. Die Städte und
Gemeinden sind mit über 80 Mrd. Euro verschuldet, dass Jahr 2004 hat
ihnen ein Defizit von fast 6 Mrd. Euro beschert und viele Kommunen
müssen selbst Personalkosten über kurzfristige Kassenkredite
finanzieren. Zusätzlich explodieren die Sozialausgaben, so sind die
Kosten für die Eingliederungshilfen in den letzten Jahren um das
Doppelte auf nunmehr 11 Mrd. Euro pro Jahr gestiegen.
Eine nachhaltige Familienpolitik und die Verbesserung des
Bildungsstandortes Deutschland werden nur gelingen, wenn die Politik
dafür sorgt, dass die Kommunen in der Lage sind, diese Aufgabe
anzugehen. Vor diesem Hintergrund ist der Ruf nach immer weiteren
Steuersenkungen der falsche Weg. Weniger Steuern bedeuten
zwangsläufig auch weniger staatliche Leistungen für die Bürger. Eine
bessere Betreuung der Kinder und ein familienfreundliches Umfeld in
den Städten und Gemeinden sind nicht zum Nulltarif zu haben.
Wir müssen uns auch fragen, ob der Staat, der vom Kindergeld bis
zur Hochschulausbildung Milliarden Euro investiert, dieses Geld nicht
zielgerichteter einsetzen müsste. Statt Kindergelderhöhungen ist es
sinnvoller, die familienfreundliche Infrastruktur zu stärken. Im
Übrigen sollte man überlegen, die Leistungen für Familien in einer
Familienkasse zusammen zu fassen. Dies gäbe die Chance, die Mittel
zielgenauer zum Beispiel für Kinderbetreuung oder gerade für die
Unterstützung bedürftiger Familien einzusetzen. Die Kommunen leisten
ihren Beitrag in vielfältiger Form und in vielen Städten und
Gemeinden gehört die lokale Familienpolitik zum Leitbild, das
gemeinsam mit den Bürgern entwickelt wird. Mit großem Erfolg
beteiligen sich auch Kommunen an der Bundesinitiative „Lokale
Bündnisse für Familien“. In vielen Städten und Gemeinden sind solche
Einrichtungen bereits geschaffen worden. Ihr Ziel es, u. a. die
Kinderbetreuung auszubauen und die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf zu verbessern.
All dieses aber bleibt Stückwerk, wenn die Politik ihre
Versprechen nicht auch mit finanziellen Handlungsmöglichkeiten
unterlegt. Dazu gehört auch eine Famlienverträglichkeitsprüfung bei
neuen Gesetzen und Verordnungen. Bei der Diskussion über das geplante
Antidiskriminierungsgesetz hat dieser Aspekt zum Beispiel kaum eine
Rolle gespielt, obwohl gerade Eltern mit Kindern z.B. auf dem
Wohnungsmarkt diskriminiert werden.
Weitere Informationen siehe Brennpunkt Familienpolitik und Kommunen
unter www.dstgb.de

Kontakt:

Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de

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