Alle Storys
Folgen
Keine Story von Mitteldeutsche Zeitung mehr verpassen.

Mitteldeutsche Zeitung

Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik Illegaler Cannabis-Anbau boomt in Sachsen-Anhalt: Spur führt zu vietnamesischen Gruppen

Halle (ots)

Halle - In Sachsen-Anhalt boomt der kriminelle Anbau von Cannabis. Seit 2008 ließen Fahnder 212 illegale Plantagen auffliegen, auf denen Hanf zum Drogenkonsum und Handel angebaut wurde. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstagsausgabe) und beruft sich auf Zahlen des Landeskriminalamts (LKA). Fast die Hälfte der Plantagen (90) kategorisiert die Polizei als Großanlagen mit bis zu 1 000 Pflanzen. Noch umfangreicher waren die 18 entdeckten Profianlagen.

Trotz teils stattlicher Größe und hohem Technikaufwand sind die Cannabisfelder für Fahnder oft verborgen - sie seien oft in leer stehende Wohnungen, Gebäude und Lagerhallen untergebracht, so das LKA. "Der Trend zum Anbau von Cannabis-Indoorplantagen, sowohl zur Abdeckung des Eigenkonsums als auch um Gewinne damit zu erzielen, hält in Sachsen-Anhalt weiterhin an", sagte Sprecher Andreas von Koß dem Blatt.

Hochburg für Sachsen-Anhalts Cannabisbauern ist demnach der Nordwesten. Hier flogen seit 2008 die meisten Plantagen auf. Es waren zugleich die größten: in Magdeburg, in der Börde, im Salzlandkreis. Auch die Altmark ist bei den Kriminellen beliebt. Zudem ist der Harz ein Schwerpunkt für die Ermittler. Allein 2017 entdeckten Ermittler im Land fünf Groß- und Profiplantagen - deutlich weniger waren es in Thüringen (eine) und Sachsen (drei).

"Neben deutschen Tatverdächtigen konnten, vor allem im Zusammenhang mit dem Betrieb von Profi-Indooranlagen, vietnamesisch stämmige Staatsangehörige als Täter festgestellt werden", sagte von Koß. Hinweise auf organisierte Kriminalität sah auch Uwe Petermann, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei: "Es gibt klare Zeichen, dass oft ein Netzwerk dahinter steckt - das gilt auch für den Vertrieb." Vietnamesische Gruppen hätten bundesweit "ausgeklügelte Netzwerke, inklusive Restaurants und billigen Bekleidungsläden - da ist es einfach, illegale Aktivitäten einzubetten, auch in puncto Geldwäsche."

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
  • 01.08.2018 – 17:51

    Mitteldeutsche Zeitung: zu VW

    Halle (ots) - Das neue WLTP-Verfahren gilt von September an für alle neuen Pkw-Modelle. Volkswagen hat den damit verbundenen Prüfaufwand unterschätzt. Zudem sind tausende Ingenieure noch immer mit der Aufarbeitung des Dieselskandals beschäftigt. Sie prüfen, ob es nicht doch noch irgendwo manipulierte Abgassysteme gibt. Sie können sich nicht um die WLTP-Zertifizierung kümmern. Die Lehren aus all dem aber müssen sein, noch viele entschiedener auf saubere Autos zu ...

  • 01.08.2018 – 17:50

    Mitteldeutsche Zeitung: zu Ankerzentren

    Halle (ots) - Zwischen Seehofers Anspruch und der Wirklichkeit klafft eine Lücke. Die Gründe sind offenkundig. Es ist nämlich so, dass Politik mit dem Betrachten der Wirklichkeit beginnt. So jedenfalls formuliert es immer mal wieder der Unionsfraktionsvorsitzende Volker Kauder. In diesem Fall bedeutet das: Zur Einrichtung von "Ankerzentren" braucht der Minister die Bundesländer; außer in Bayern rührt sich da wenig. ...

  • 01.08.2018 – 17:47

    Mitteldeutsche Zeitung: zu Waffen aus dem 3D-Drucker

    Halle (ots) - Die Kritiker "Lego"-Pistole glauben selber nicht, dass dieses spezifische Modell für Terroristen oder Kriminelle besonders ansprechend sein dürfte. Warum durch die Mühe der aufwendigen Herstellung einer unzuverlässigen Waffe am teuren 3D-Drucker gehen, wenn auf dem Schwarzmarkt verlässliche Schießeisen leicht verfügbar sind? Den Klägern geht es darum, dass sich der "Liberator" nicht in ...