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Mitteldeutsche Zeitung: Medizinische Versorgung Gesundheitsexperten lehnen Abbau von Kassenleistungen entschieden ab

Halle (ots)

Bundesärztekammerpräsident Jörg-Dietrich Hoppe ist
mit Forderungen nach einem Abbau kassenfinanzierter Leistungen auf 
entschiedene Kritik in SPD und CDU gestoßen. "Diese Vorschläge 
beruhen auf einer falschen Diagnose und sind ethisch nicht haltbar", 
sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach der "Mitteldeutschen 
Zeitung" (Montags-Ausgabe). CDU-Gesundheitsfachmann Hubert Hüppe 
äußerte sich im Gespräch mit der Zeitung ähnlich. "Ich halte gar 
nichts davon. Soll es etwa künftig heißen: Die Würde des Menschen ist
unantastbar, es sei denn, er raucht, isst das Falsche oder trinkt zu 
viel?"
Hintergrund sind Forderungen Hoppes in der FR-Online nach einer 
"Priorisierung" ärztlicher Leistungen. Hoppe hatte verlangt, durch 
falsche Ernährung, Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum verursachte
Kosten nicht mehr durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) 
finanzieren zu lassen. Ein zu bildender "Gesundheitsrat" aus Ärzten, 
Ethikern, Juristen und Patientenvertretern solle der Politik 
Vorschläge für eine Dringlichkeitsliste vorlegen, die die 
Finanzierung durch die GKV künftig vorgeben solle. Andernfalls sei 
die medizinische Versorgung nicht dauerhaft finanzierbar.
Dagegen sagte SPD-Experte Lauterbach, von einer Unterfinanzierung 
des deutschen Gesundheitswesens könne keine Rede sein. Nirgendwo in 
Europa gebe es eine so hohe Dichte an Fachärzten wie in der 
Bundesrepublik, jedes vierte deutsche Krankenhausbett stehe leer. 
"Herr Hoppe erwähnt diese Überkapazitäten nicht einmal und fordert 
stattdessen zur Besitzstandserhaltung der Ärzteschaft eine Art 
Gesundheits-Sowjet zur Festsetzung medizinischer Notwendigkeiten", 
sagte Lauterbach. Hüppe, der auch Behindertenbeauftragter der 
Unionsfraktion ist, warnte: "Eine auf lebensnotwendige Maßnahmen 
reduzierte  Leistungserstattung durch die GKV wird chronisch kranken 
und behinderten Menschen in keiner Weise gerecht."

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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