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Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zum Antrittsbesuch Merkels in Russland: Interessen und Werte

Cottbus (ots)

Aus deutscher Sicht konnte Bundeskanzlerin Angela
Merkel in Moskau nur gewinnen. Hatte ihr doch Amtsvorgänger Gerhard
Schröder geradezu eine Steilvorlage hinterlassen, indem er seinem
Freund Wladimir Putin in der Öffentlichkeit Kritik etwa am Krieg in
Tschetschenien sowie an den Einschränkungen der Medienfreiheit und
der Rechte der Opposition ersparte. Merkel hat hier wie auch im
Umgang mit dem russischen Präsidenten die von beiden Seiten erwartete
Akzentverschiebung vollzogen. Darauf beschränken sich denn aber auch
schon die äußerlichen Veränderungen in den Beziehungen zu Russland,
die auch unter einer konservativen, ostdeutschen Kanzlerin von
Kontinuität geprägt sein werden. Moskau und Berlin verbindet
inzwischen viel zu viel, als dass dies von einer der beiden Seiten
aufs Spiel gesetzt werden könnte, ohne selbst dabei größeren Schaden
zu nehmen. Deutschland deckt mehr als ein Drittel seines
Energiebedarfs über Importe aus Russland. Auch der Titel
Exportweltmeister basiert zu nicht geringem Teil auf den Ausfuhren
nach Osten. Moskaus Wirtschaftsentwicklung der vergangenen Jahre
wiederum ist ohne den umfangreichen Handel mit Berlin nicht denkbar.
Der Verkauf von Öl und Gas spült Milliarden Euro in die Kassen des
Kreml. Und auch künftig wird er Deutschland als Anwalt in den
europäischen Institutionen brauchen. Die strategische Partnerschaft
werden beide Seiten künftig vor allem danach gestalten, was ihren
jeweiligen Interessen nützlich ist. Dass diese sich nicht mehr nur
auf die Wirtschaft beschränken, zeigt der Streit um das iranische
Atomprogramm. Während die Bundeskanzlerin das Verhältnis zu den USA
aber auf der Grundlage gemeinsamer Werte und Interessen aufbaut,
reduziert sie die Partnerschaft mit Putins Russland vorrangig auf die
gemeinsamen Interessen. Welche Werte Angela Merkel wichtig sind, hat
sie gestern deutlich gemacht, indem sie sich – anders als Schröder –
auch mit russischen Oppositionellen und Menschenrechtlern traf.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481247
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