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Lausitzer Rundschau: Was bleibt Zu Guttenbergs Schummel-Geständnis

Cottbus (ots)

Man muss sich in Erinnerung rufen: Am letzten Mittwoch nannte Karl-Theodor zu Guttenberg die Vorwürfe gegen ihn noch "abstrus". Seine Parteifreunde sahen eine "linke Kampagne". Am Freitag verzichtete der Minister vorläufig auf den Doktortitel, bis zur Klärung der Vorwürfe, "aber nur bis dahin", und bestand weiter auf der wissenschaftlichen Qualität seiner Doktorarbeit. Am Montag räumte er endlich "gravierende Fehler", "Peinliches", gar "Blödsinn" ein und erklärte seinen dauerhaften Verzicht auf den Titel. Mit diesem Geständnis ist die Affäre de facto beendet - falls nicht noch ein Ghostwriter als wahrer Autor auftaucht, was Guttenbergs letzte Verteidigungslinie ist. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass diese angebliche Lichtgestalt sich nicht anders verhält wie jeder andere Skandalpolitiker. Von wegen geradlinig und ehrlich. Er hat mit der in weiten Teilen abgekupferten Dissertation versucht, sich einen Vorteil zu erschleichen, und er hat frech gelogen und vertuscht bis es nicht mehr ging, als er dabei ertappt wurde. Diese Image-Delle wird er nicht los. Sowohl am Freitag als auch am Montag kritisierte Guttenberg die Medien mit dem Hinweis auf die gerade in Afghanistan getöteten deutschen Soldaten. Es gebe wahrlich Wichtigeres, als ihn des Plagiats zu überführen, so sein Gegenvorwurf. Das war der skrupellose Versuch, sogar noch die Trauer und Sorge um die Soldaten für die eigene, kleine Lügengeschichte, für den Schutz der eigenen Karriere zu instrumentalisieren. Das ist nicht nur ein schäbiges Verhalten, es lässt auch nach der Grundeinstellung eines Mannes fragen, der als Regierungsmitglied ein charakterliches Vorbild sein sollte.

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