Pressemitteilung – pilot Radar: Deutsche wollen klare, transparente und ehrliche Kommunikation seitens der Politik
Pressemitteilung
pilot Radar: Deutsche wollen klare, transparente und ehrliche Kommunikation seitens der Politik
Die Hamburger Agenturgruppe pilot untersucht in der 67. Welle der Radar-Studienreihe neben der Ausgabebereitschaft und Einstellung der Deutschen zu aktuellen Herausforderungen in ihrem Lebensalltag auch die Wahrnehmung politischer Kommunikation bzw. aktueller politischer Themen.
- Ausgabebereitschaft der Deutschen stabil mit leicht positivem Trend
- Sorgenbarometer ausgeglichen, leichte Zunahme bei Sorge um Auswirkungen des Klimawandels
- Deutsche zeigen mediale Sensibilität für globalpolitische Themen
- Gesellschaftlicher Zusammenhalt als Vorrausetzung für wirtschaftlichen Vorteil und Wohlstand
- Von der Politik wünschen sich die Deutschen eine klare, ehrliche und transparente Kommunikation
Hamburg, 26. August 2025. Trotz der wirtschaftlich angespannten Zeiten und geopolitischer Unruhe ist die Ausgabebereitschaft der Deutschen stabil mit einer leicht positiven Tendenz: Der Anteil derjenigen Personen, die mehr Geld oder genauso viel Geld ausgeben wollen wie in den Vormonaten, liegt bei 61 Prozent, weniger Geld wollen 39 Prozent ausgeben. Entsprechend wird beim Einkauf von Waren für den täglichen Gebrauch auch wieder etwas eher auf die Marke als auf den Preis geschaut – 49 Prozent der Befragten achten bei Alltagsbesorgungen nur oder eher auf Marken als auf den Preis oder auf beides. Nachgelassen hat in den vergangenen Monaten auch die Sorge, dass Deutschland Ziel eines kriegerischen Angriffs wird (KW 02/25: 65 Prozent, KW 31/25: 52 Prozent), und auch die allgemeine Unsicherheit der Deutschen sinkt. Sorgen machen sich die Menschen aber nach wie vor um den gesellschaftlichen Zusammenhalt (72 Prozent), ihre persönliche finanzielle Situation (65 Prozent) und auch die Sorge um die Auswirkungen des Klimawandels rückt – wahrscheinlich bedingt durch die aktuellen Extremwettersituationen in Europa – wieder stärker in den Fokus (59 Prozent vs. 55 Prozent in KW 11/25). Interessant auch zu sehen: Bei all den aktuellen Herausforderungen in Deutschland trägt in den Augen von 77 Prozent jede*r Einzelne Verantwortung für die Gesellschaft und nicht nur für sich selbst. Diese Daten stammen aus der 67. Welle der Studienreihe pilot Radar, die das Forschungsinstitut Norstat regelmäßig im Auftrag der Agenturgruppe pilot durchführt, um Werbetreibenden aktuelle Erkenntnisse zu Konsum und Einstellungen der Deutschen an die Hand zu geben.
„In einer Zeit, in der sich 65 Prozent der Menschen um ihre finanzielle Situation sorgen, müssen Marken deutlich mehr Überzeugungsarbeit leisten und ihren Wert unter Beweis stellen”, ordnet Martina Vollbehr, die als Geschäftsführerin bei pilot für die Marktforschung verantwortlich ist, diese ersten Ergebnisse der aktuellen Radar-Welle ein. „Das gelingt am besten durch radikale Transparenz – über Inhaltsstoffe, Produktionsbedingungen, Preisgestaltung und Unternehmenswerte. Denn Transparenz schafft Vertrauen, was am Ende eines der wichtigsten Marken-Assets ist.”
Bei der medialen Wahrnehmung liegen internationale Themen stärker im Fokus
Auf die Frage, welche Themen sie derzeit stärker in den Medien wahrnehmen, nennen die Deutschen aktuell eher internationale statt nationale Angelegenheiten (siehe Grafik 1). An oberster Stelle landet mit 53 Prozent der Nahost-Konflikt, der im Vorjahresvergleich auch nochmals deutlich an Relevanz gewonnen hat (KW 28/2024: 41 Prozent). Auf Rang zwei finden sich die aktuellen politischen Entwicklungen in den USA, die – erstmals abgefragt – von 47 Prozent der Befragten wahrgenommen werden. Danach folgt der Krieg in der Ukraine mit 46 Prozent, was deutlich unter den 59 Prozent des Vorjahres liegt. Auf den Plätzen vier und fünf folgen die ersten nationalen Themen mit dem wirtschaftlichen Ausblick für die Bundesrepublik (46 Prozent) und den aktuellen politischen Entwicklungen in Deutschland (42 Prozent), die im vergangenen Jahr um diese Zeit noch deutlich stärker wahrgenommen wurden (54 Prozent). Weitere Herausforderungen unserer Zeit wie der Anstieg der Verbraucherpreise (23 Prozent; minus 8 Prozentpunkte ggü. dem Vorjahr), der Klimawandel (19 Prozent; minus 12 Prozentpunkte ggü. dem Vorjahr) sowie Extremismus und Terror (16 Prozent; minus zwölf Prozentpunkte ggü. dem Vorjahr) stehen derzeit nicht so sehr im medialen Fokus der Deutschen. „Der Lärmpegel, mit dem die Menschen sich aktuell konfrontiert sehen, ist hoch, die mediale Wahrnehmung ist stark von internationalen Krisen geprägt”, erläutert Martina Vollbehr. „Das bedeutet, dass kommerzielle Botschaften um eine noch knappere Ressource kämpfen: die Aufmerksamkeit der Menschen. Um hier herauszustechen, muss Kommunikation extrem relevant und persönlich ansprechend sein.”
Frieden in der Gesellschaft und Fortbestand der Demokratie beschäftigt die Menschen
Obwohl die Deutschen derzeit stark auf die Herausforderungen auf dem internationalen Parkett blicken, ist auf dem Sorgenbarometer auch der gesellschaftliche Zusammenhalt in unserem Land weiterhin ein sehr großes Thema. Vor allem der soziale Frieden in unserer Gesellschaft (64 Prozent) beschäftigt die Menschen sehr, gefolgt vom Fortbestand der Demokratie (60 Prozent) und der Stabilität in unserer Gesellschaft (49 Prozent; siehe Grafik 2). 34 Prozent sagen sogar, dass es der Zusammenhalt in der Gesellschaft ist, der uns langfristig einen wirtschaftlichen Vorteil und Wohlstand sichert. Befragt nach den Kommunikationsmaßnahmen, durch die unsere Bundesregierung dazu beitragen könnte, dass der persönliche Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland zuversichtlicher wird, nennen 80 Prozent eine klare, ehrliche und transparente Kommunikation darüber, was in diesem Land geschehen muss (siehe Grafik 3). 72 Prozent sagen, dass die Politik keine Versprechen machen sollte, die nachher doch nicht eingehalten werden können. Zwei Drittel würden sich außerdem wünschen, dass das Wohl des Landes über das der eigenen Partei oder sogar eigenen Person gestellt wird und etwas über die Hälfte (55 Prozent) würde es gerne sehen, dass neue Projekte angestoßen und dann auch zügig zu Ende gebracht werden.
Relevanzskala der politischen Themen: Innenpolitik dominiert
Runtergebrochen auf einzelne politische Themen zeigt sich ein ähnliches Bild wie kurz nach der Bundestagswahl am Anfang des Jahres mit einem klaren Fokus auf die Innenpolitik (siehe Grafik 4): So sind für 94 Prozent mehr Investitionen in das Gesundheitswesen und die Pflege relevant (KW 11: 92 Prozent), für 93 Prozent ist die Sicherung der Rente ein wichtiger politischer Aspekt (KW 11: 94 Prozent), gefolgt von der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum (91 Prozent) – ein Thema, das vor allem für junge Menschen (18 bis 29 Jahre) und über 60-Jährige überproportional wichtig ist. Ebenfalls große Relevanz haben mit 91 Prozent die Begrenzung der Preissteigerungen bzw. die Stabilisierung der Lebenshaltungskosten, eine gerechte Steuerpolitik (90 Prozent), mehr Investitionen ins Bildungswesen (89 Prozent) sowie die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts (86 Prozent). Die Themen innere Sicherheit (aktuell: 78 Prozent vs. 84 Prozent in KW 11/2025) und Stärkung der militärischen Verteidigungsfähigkeit Deutschlands (aktuell: 66 Prozent vs. 74 Prozent in KW 11/2025) werden dagegen als etwas weniger wichtig eingeschätzt als noch zu Beginn des Jahres.
„Was wir hier sehr deutlich sehen: Authentizität wird zur Grundvoraussetzung erfolgreicher Kommunikation. Denn der Wunsch nach klarer, ehrlicher und transparenter Kommunikation gilt nicht nur für die Politik. Die Menschen sehen auch in ihrem Alltag leere Versprechungen und geschönte Werbung kritischer und sind insgesamt misstrauischer geworden. Das heißt, auch Markenkommunikation muss nachweisbar, ehrlich und glaubwürdig sein, um überhaupt noch durchzudringen”, resümiert Martina Vollbehr.
Steckbrief der Online-Panel-Studie: n=1.000 Befragte / Struktur der Stichprobe ist online repräsentativ 18+ Jahre / Feldzeit: 25.07 bis 01.08.2025 / Forschungsinstitut: Norstat.
Mehr zur Studienreihe und alle Ausgaben des pilot Radars im Überblick:
https://www.pilot.de/pilot-radar/
Über pilot ( www.pilot.de )
pilot ist eine der größten unabhängigen und inhabergeführten Agenturgruppen Deutschlands. Gestartet als Mediaagentur für klassische und digitale Medien, ist pilot heute ein Full-Service-Dienstleister für effektive Markenkommunikation. An den Standorten in Hamburg, München, Berlin, Stuttgart, Nürnberg, Mainz und Zürich arbeiten über 550 Expert*innen aus verschiedenen Fachbereichen integriert zusammen. So entstehen bei pilot innovative Kommunikationslösungen, mit denen Marken ihre Zielgruppen in der modernen Marketing- und Medienlandschaft erfolgreich erreichen und nachweislich mehr Wirkung erzielen können. pilot ist Gründungsmitglied des globalen Agenturverbunds Local Planet. Zu den Auftraggebenden von pilot zählen namhafte nationale und internationale Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen – darunter 1&1, BORA, CEWE, Dr. Oetker, GetYourGuide, Klosterfrau, OBI oder Techniker Krankenkasse.
Über Norstat ( www.norstat.de )
Norstat ist ein führender Felddienstleister in Europa – von der Programmierung von Online-Fragebögen, der Rekrutierung von Teilnehmern für qualitative Studien bis hin zur Datenerhebung und -aufbereitung über Onlinepanels. Das Institut bringt Markt- und Sozialforscher in Deutschland, Großbritannien, Italien, Skandinavien und vielen weiteren Märkten mit den richtigen Zielgruppen zusammen und verfügt derzeit über ca. 670.000 Panelisten in 18 Ländern sowie über 500 Profilvariablen.
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