Alle Storys
Folgen
Keine Story von ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe mehr verpassen.

ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe

Baugewerbe: Preisentwicklung für Bauleistungen drückt auf die Nachfrage

Berlin (ots)

Nach den heute veröffentlichen Zahlen des Statistischen Bundesamtes haben die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im Juni real um ca. 13 % gegenüber dem Vorjahreswert nachgegeben. Besonders deutlich fällt dabei der Rückgang im Hochbau mit ca. 18 % aus, dabei im Wohnungsbau mit ca. 17 %, aber auch der Straßenbau erreicht mit ca. -11 % nicht annähernd den Vorjahreswert. Das Auftragsvolumen liegt im ersten Halbjahr insgesamt bei 51 Mrd. Euro, was einem nominalen Zuwachs von ca. 12 % entspricht, real einem Rückgang um ca. 3 %.

"In den letzten Monaten haben sich schon bei der Beantragung von Baugenehmigungen im Wohnungsbau deutliche Bremsspuren gezeigt. Insbesondere der Eigenheimbau ist von der Preis- und Zinsentwicklung gezeichnet. Während institutionelle Anleger ihre Projekte zu Ende bringen, stoßen die privaten Häuslebauer mit ihren Budgets zunehmend an Grenzen. Und die Förderkulisse für das kommende Jahr ist nicht annähernd bekannt. Hier werden wir in den nächsten Monaten noch deutliche Einschläge sehen." So Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB zu den aktuellen Meldungen. "Mehr und mehr Projekte werden infrage gestellt. Zu den ausbleibenden Aufträgen kommen Stornierungen hinzu." Nach Daten des ifo-Institutes liegen die Stornierungsmeldungen im Wohnungsbau in den letzten Monaten bei 10 % bis 15 %, vor einem Jahr lagen sie nur bei 2 %.

Pakleppa weiter: "Der Wohnungsneubau wird vor allem durch einen Mix aus steigenden Materialpreisen, fühlbar gestiegenen Zinsen, der hohen Inflation und der deutlich zurück gefahrenen Förderung stark belastet. Dadurch rückt das Ziel, im Jahr 400.000 Wohnungen zu errichten, in weite Ferne.

Trotz hoher Nachfrage droht die Baukonjunktur ausgebremst zu werden. Investitionen brauchen aber Sicherheit und Stabilität. Beides ist derzeit nicht vorhanden. Und wir brauchen Entlastung an der Preisfront und keine weiteren Belastungen. Gerät die Baukonjunktur außer Tritt, geht die wichtigste Stütze der Konjunktur insgesamt verloren.

Die stark gestiegenen Energiepreise belasten nicht nur die Bürgerinnen und Bürger zunehmend, sondern auch die heimische Wirtschaft, die es aufgrund der hohen Energiekosten immer schwerer hat, wettbewerbsfähig Waren und Dienstleistungen anzubieten. Will man aber Bürger und Wirtschaft bei den Energiekosten entlasten, ist eine Erhöhung der CO2- Umlage zum Januar 2023 widersinnig.

Die Preise für Baumaterialien bewegen sich auf einem historisch hohen Niveau. Der Erzeugerpreisindex für Baustahl liegt noch immer gut 23 % über Vorjahresniveau. Auch hierzulande gewonnene oder produzierte mineralische Baustoffe kosten aufgrund der hohen Energiepreise derzeit 15 % mehr als vor einem Jahr. Das wiederum treibt die Baupreise." So Pakleppa abschließend.

Ausweislich der Daten des Statistischen Bundesamtes haben die Unternehmen des Bauhauptgewerbes in den Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten im ersten Halbjahr des Jahres 2022 ca. 46,5 Mrd. Euro umgesetzt. Dies entspricht einer nominalen Steigerung um ca. 12,6 % und real einem Rückgang um 2,7 % zum Vorjahresniveau. Trotz einknickender Nachfrage halten die Unternehmen am Fachkräfteaufbau fest. Der Zuwachs liegt zum Halbjahr bei ca. 10.000 Beschäftigten.

Pressekontakt:

Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
Mobil: 0049 172 2144601
eMail klein@zdb.de

Original-Content von: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe
Weitere Storys: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe
  • 19.08.2022 – 11:31

    "Beunruhigende Entwicklung": Preisspirale am Bau drückt die Baukonjunktur

    Berlin (ots) - Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Erzeugerpreisen gewerblicher Produkte kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. "Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lagen im Juli 2022 um 37,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, war dies der ...

  • 12.08.2022 – 12:42

    Baugewerbe zur Baukonjunktur: Politik und Zinsen bremsen Wohnbau durch Preisentwicklung!

    Berlin (ots) - "Noch sind die Auftragsbücher gefüllt, die Bau-Projekte wachsen, aber wegen der steigenden Preise und Zinsen gibt es eine verstärkte Unsicherheit bei der Auftragsvergabe. Die Preise für Baumaterialien werden noch weiter steigen." So die Einschätzung von Reinhard Quast, Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, und selbst Bauunternehmer. ...

  • 29.07.2022 – 14:08

    Baugewerbe begrüßt Erhöhung der Afa im Mietwohnungsbau

    Berlin (ots) - Zur geplanten Erhöhung der Abschreibung im Mietwohnungsbau von zwei auf drei Prozent erklärt der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa: "Wir begrüßen diese Maßnahme, die im Jahressteuergesetz 2022 vorgesehen ist und bereits im Koalitionsvertrag vereinbart worden war, sehr. Das ist ein wichtiges Signal für den Wohnungsmarkt insgesamt. Denn aufgrund von ...