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Verkehrswende heiß diskutiert: Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze
Im "New Mobility Forum" der IAA in Hannover kommen Experten aus Politik, Industrie und Wissenschaft zusammen.

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Hannover (ots)

MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN

Anmoderation:

Alternative Kraftstoffe und Antriebe werden in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert. In diesem Zusammenhang geht es um Reichweiten, Lade- und Tankinfrastruktur, aber auch Klimaerwärmung und bessere Luftqualität. Bislang dreht sich die Diskussion aber meist um Pkw. Lassen sich die Ideen und Alternativen ohne weiteres auf Nutzfahrzeuge und Langstrecken übertragen? Um diese Frage geht es in der zweiten Woche der IAA Nutzfahrzeugmesse in Hannover. Hier bringt das "New Mobility Forum" Entscheider aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen, um über die Zukunft des Transports zu debattieren. Rund 20 Foren, Panels und Veranstaltungen mit über 100 Referenten in vier Tagen - ein großer, internationaler Kongress auf der IAA. Projektleiter Dirk Evenson:

O-Ton Dirk Evenson

Es geht darum, ein zentrales Format zu haben, mit dem wir dieser Diskussion, die über die einzelnen Hersteller, die einzelnen Zulieferer, über einzelne Lösungen hinausgeht, einen Raum geben. Wir sind sehr zufrieden, wir mussten heute wieder Zuschauer bitten, nicht zusätzliche Stühle in die Fluchtwege zu stellen, weil es zu wenig Sitzplätze gab. (0:23)

Digitalisierung und Elektromobilität auch für den Schwerlastverkehr sind die Schlagworte - ebenso wie autonomes Fahren, Big Data und künstliche Intelligenz. Und natürlich heiß diskutiert wird - unter anderem mit Wissenschaftler Christian Hochfeld von der Denkfabrik "Agora" - die Verkehrswende:

O-Ton Christian Hochfeld

Verkehrswende heißt, dass wir bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral unterwegs sein müssen, das heißt unsere Mobilität und auch unsere Verkehre und Transporte so organisieren müssen, dass sie ohne negativen Einfluss auf das Klima auskommen. (0:15)

Ein ehrgeiziges Ziel - hat doch die EU-Kommission kürzlich strenge Vorgaben gemacht: Bis 2030 sollen die Emissionen bei schweren Lkw und Transportern um nahezu ein Drittel sinken. Für die Umwelt, rechnet die EU vor, aber auch für den effizienteren, sprich geldsparenden Einsatz der Nutzfahrzeuge. Hier sind sowohl Hersteller als auch das Logistikgewerbe insgesamt gefragt. Wer das nicht rechtzeitig schafft, muss Geld an Brüssel zahlen, weiß auch Experte Hochfeld:

O-Ton Christian Hochfeld

Wir sind in einem Spannungsfeld: Was ist nötig aus Sicht des Klimaschutzes und was ist technisch und wirtschaftlich machbar? Da sucht die EU-Kommission einen Kompromiss. Allerdings dürfen wir nicht aus dem Blickfeld verlieren, dass - wenn wir die Klimaschutzziele nicht erreichen - auch das Geschäft im Transportsektor leidet und auch unser Verkehrssystem nicht mehr so funktionieren wird wie es heute funktioniert. Am Ende wird sich aber mehr Klimaschutz auch wirtschaftlich auszahlen - davon bin ich überzeugt. (0:27)

Die Verkehrswende fordert die Wirtschaft enorm. Wie im Pkw-Bereich setzt sich der Trend zur Elektromobilität auch beim Nutzfahrzeug fort - auf der IAA sind zahlreiche Transportermodelle mit Elektroantrieb zu sehen, die jetzt in Serie gehen. Ähnliches gilt auch für Stadtbusse. Der schwere Lkw, also der 40-Tonner auf der Langstrecke, wird hingegen noch viele Jahre mit dem effizienten Dieselantrieb unterwegs sein. Frank Iwer, Leiter Politische Planung bei der Gewerkschaft IG Metall, weist darauf hin, dass die neuen Technologien auch Auswirkungen auf die Beschäftigung haben werden:

O-Ton Frank Iwer

Die Antriebsstränge der elektrischen Art sind wesentlich weniger komplex, wesentlich weniger aufwändig zu fertigen, viel weniger Teile. Das macht nach unseren Schätzungen irgendwas zwischen minus 15 und 20 Prozent. Auf der anderen Seite gibt's auch Chancen durch neue Produkte, neue Anwendungen. Das steht ein bisschen gegeneinander. Aber in der Summe wird es weniger Arbeitsplätze geben und vor allem werden die bestehenden anders sein. (0:22)

Andere Experten jedoch gehen durch den Wandel aber auch von mehr Jobs aus. Streitbare Themen und spannende Diskussionen im Forum der Nutzfahrzeugmesse. Der Wandel in der Branche findet nicht erst auf der Straße statt, sondern viel früher, meint Gewerkschafter Iwer in Richtung Nachwuchs:

O-Ton Frank Iwer

Was man lernen sollte, ist auf jeden Fall, den Kopf zu gebrauchen und nicht damit zufrieden zu sein, einen Beruf zu haben. Man wird sich mehrfach grundlegend neu qualifizieren müssen im Berufsleben. (0:10)

Abmoderation:

Die 67. IAA Nutzfahrzeuge zeigt eine gesamte Branche im Aufbruch. Elektromobilität, Digitalisierung, Vernetzung, automatisiertes Fahren und urbane Mobilität stehen im Mittelpunkt. Die IAA hat ihre Tore noch bis zum 27. September geöffnet. Besucher können über 400 Weltpremieren entdecken und sich darüber informieren, wie der Verkehr der Zukunft aussieht.

Pressekontakt:

VDA, Eckehart Rotter, 030 897842120
all4radio, Andreas Albrecht, 0711 3277759 0

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