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ver.di-Medien-Info: ver.di warnt vor Übernahme der ProSiebenSat1-Gruppe durch Berlusconi

Ver.di warnt vor Übernahme der ProSiebenSat1-Gruppe durch Berlusconi

Die Berichte über die fortschreitenden Anteilskäufe durch die von der Familie Berlusconi gesteuerten Medienkonzern MediaForEurope (MFE) an der ProSiebenSat1 Media SE (P7S1) alarmieren die deutsche Medienwirtschaft. Die TV- und Streaming-Kanäle und die Geschäfte der von P7S1 geführten Onlinehandels- und Dating-Plattformen könnten unter einer europäischen Medienkonzentration bei der MFE leiden, weil die Märkte und Verbraucher*innen sich gegen eine politisch motivierte Machtübernahme bei dem in Bayern ansässigen Unternehmen wenden würden. Außerdem dürfte die Staatsferne unter der Einflussnahme von Silvio Berlusconi nicht mehr gewährleistet sein.

„Bei der drohenden Übernahme von ProSiebenSat1 durch einen hochrangigen Regierungs- und Parteipolitiker, den italienischen Senator Silvio Berlusconi, müssen alle Alarmglocken schrillen. Bereits die Übernahme von Twitter durch einen egomanischen Milliardär zeigt die zersetzende Kraft für das Mediensystem und nicht zuletzt den Schaden für das Unternehmen selbst, das seine Attraktivität als Werbeplattform massiv eingebüßt hat. Der weitgehend verdeckt gehaltene Anteilserwerb durch die Berlusconi-Firma MFE könnte sich ähnlich nachteilig für die Stellung des Unterföhringer Unternehmens und dessen TV-Kanäle und Onlineplattformen auswirken, was am Ende den Erhalt der Arbeitsplätze in Deutschland bedrohen würde,“ erklärte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke.

Diese für die Stellung von P7S1 gefährliche Entwicklung hatte dem Vernehmen nach schon zum Wechsel an der Unternehmensspitze von Rainer Beaujean zum neuen Verstandsvorsitzenden Bert Habets geführt. Die Werbemärkte reagierten zunehmend sensibel auf ungünstige Programmumfelder für ihre Werbung. Die Onlineportale der Unternehmensgruppen der Nucom Group (mit Marken wie Amorelie, Verivox etc) und ParshipMeet könnten schnell Kundschaft verlieren, wenn sie Teil eines durch einen Politiker gelenkten europäischen Medienimperiums werden würden.

V.i.S.d.P.

Jan Jurczyk 
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
 www.verdi.de/presse
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