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Rheinische Post: Der freie Westen darf nicht foltern Von STEFAN REKER

Düsseldorf (ots)

Dass in der CIA-Affäre gerade rechtzeitig zum
Deutschland-Besuch von US-Außenministerin Rice Hinweise auf eine 
Mitwisserschaft hochrangiger Vertreter der rot-grünen Bundesregierung
bekannt werden, lässt eine diskrete "Reisevorbereitung" der 
US-Regierung vermuten. Offenbar soll den Partnern in Europa mehr oder
weniger dezent signalisiert werden, dass sie sich lieber mit Kritik 
am US-Geheimdienst zurückhalten sollen.
Doch mit derlei Tricks wird die amerikanische Regierung dieses 
Problem nicht in den Griff bekommen. Es geht um weitaus mehr als die 
aufgebauschte Frage, ob irgendwelche Geheimflüge der CIA in Europa 
stattfanden. Es geht um den Vorwurf, dass die USA in ihrem 
Anti-Terror-Kampf Geheimgefängnisse außerhalb des Völkerrechts 
betreibt - und um das angebliche Foltern von Gefangenen.
Diesen ungeheuerlichen Verdacht hat Washington bisher nicht 
überzeugend widerlegt. Sollte er zutreffen, würde das die Axt an die 
Wurzeln des transatlantischen Bündnisses legen. Denn das gründet sich
auf eine Wertegemeinschaft - und nur so kann es funktionieren. Der 
freie Westen foltert nicht. Schon das US-Gefangenenlager in 
Guantanamo, das elementare Bürgerrechte außer Kraft setzt, ist Gift 
im Organismus der westlichen Gemeinschaft. Die USA können von Europa 
mit Recht verlangen, gemeinsame Werte gegen den Terror zu 
verteidigen, doch zuerst müssen sie zuhause gelten - und zwar 
ausnahmslos.

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