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Rheinische Post: Vertraut den Genies!

Düsseldorf (ots)

Von Kathrin Lenzer
Deutschland freut sich, weil ein Deutscher den Nobelpreis gewonnen
hat. Recht so. Vor allem freuen sich Bundesbildungsministerin Bulmahn
und Bayerns Ministerpräsident Stoiber, weil sich die Ehrung des 
Deutschen, der in Deutschland arbeitet, als Bestätigung eigener 
Forschungspolitik verkaufen lässt. Verständlich, aber nicht dienlich.
Denn die taktischen "Wir sind Spitze"-Beteuerungen verschleiern, dass
wir den stolzen Tag eben nicht Programmen, Strukturen und 
Ausstattungen verdanken, sondern ihm: dem Genius des 
Wissenschaftlers.
Spitzenleistungen sind Spitzenleistungen einzelner Forscher. Theodor 
Hänsch, der unermüdlich Genial-Kreative, ist ein Beispiel dafür, der 
Medizinnobelpreisträger Barry Marshall ein anderes. Er infizierte 
sich selbst mit dem Erreger der Magenschleimhautentzündung, um seine 
Thesen zu belegen. Weil er entschlossen war, nicht weil ein 
Förderprogramm den Selbstversuch vorschrieb. Bildungspolitik, die die
Elite im Land haben und halten will, muss das anerkennen  und 
handeln. Sie muss es Spitzenforschern erlauben, ihre Talente optimal 
einzubringen und sich anderswo herauszuhalten. Die wenigen begnadeten
Professoren sollen nicht lehren müssen, nicht jeden Schritt und jede 
Ausgabe schriftlich begründen müssen. Eliteförderung fordert den Mut 
zu individuellen Lösungen, braucht das Vertrauen in den 
Forschergenius des Einzelnen.

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