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Nationales Naturerbe droht zur leeren Hülle zu werden - Umweltverbände fordern strenge Kriterien für die Übertragung von Naturschutzflächen des Bundes an die Länder

Berlin (ots)

DNR-Vizepräsident Leif Miller:"Bundesregierung darf sich von 
   Ländern nicht vorführen lassen"
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) sowie zahlreiche Umweltverbände
und Umweltstiftungen fordern, keine Kompromisse bei der Formulierung
der Naturschutzauflagen für die geplante Übertragung von
Naturschutzfläche des Bundes an die Länder oder eine Bundesstiftung
einzugehen. Nur möglichst strenge Auflagen können sicherstellen, dass
die Flächen des nationalen Naturerbes langfristig in hoher Qualität
erhalten und entwickelt werden. Im Vorfeld der Abstimmung zwischen
Bund und Ländern am morgigen Dienstag werden die Stimmen der Länder
immer lauter, die einen Verzicht auf die von der Bundesregierung
vorgeschlagenen Naturschutzauflagen fordern. "Das würde das
großartige Geschenk des Bundes in das völlige Gegenteil verkehren.
Die Bundesregierung darf sich hier nicht von den Ländern vorführen
lassen", so Leif Miller, DNR-Vizepräsident.
Die Bundesregierung hatte im Juni entscheiden, 125.000 Hektar
national bedeutsamer Naturschutzflächen langfristig für den
Naturschutz zu sichern und sie den Ländern oder einer Bundesstiftung
zu übertragen. Die Übertragung soll nach dem Willen der
Bundesregierung mit Naturschutzauflagen verbunden sein. So sollen auf
den Naturschutzflächen generell keine Pflanzenschutzmittel oder keine
mineralischen Düngemittel ausgebracht werden. Auch die Einbringung
gentechnisch veränderter Organismen muss unterbleiben. Die Jagd soll
sich den naturschutzfachlichen Zielen unterordnen. Grünland darf
nicht umgebrochen werden und eventuelle waldbauliche Maßnahmen müssen
sich an den Kriterien des Gütesiegels FSC orientieren. Den Ländern
gehen diese Auflagen jedoch zu weit.
Die Umweltverbände befürchten, dass die Bundesregierung hier
Kompromisse zu Lasten des Naturschutz eingeht: "Die ursprüngliche
Forderung der Umweltverbände, dass der größte Teil der
Naturerbe-Flächen einer natürlichen Entwicklung überlassen bleibt und
langfristig keiner wirtschaftlichen Nutzung unterliegen darf, ist von
der Bundesregierung nicht erfüllt worden. Die jetzt vom Bund
vorgesehenen Nutzungsauflagen stellen einen gerade noch akzeptablen
Kompromiss dar. Werden die Vorgaben an die Flächenempfänger noch
weiter abgeschwächt, so verkommt die Sicherung des nationalen
Naturerbe zu einer leeren Worthülse.", so DNR-Vizepräsident Leif
Miller.
Miller kündigte entschiedenen Widerstand der Umweltverbände gegen
eine weitere Verwässerung der Auflagen an. Es könne nicht sein, dass
der Bund das Nationale Naturerbe unentgeltlich an die Länder
übertrage, ohne dass dessen Bestand durch Naturschutzauflagen
gesichert sei. Der DNR betont in diesem Zusammenhang, dass die
Umweltverbände und Umweltstiftungen prinzipiell bereit sind, national
bedeutsamen Naturschutzflächen zu übernehmen und dabei
selbstverständlich strengen Naturschutzauflagen akzeptieren werden.

Pressekontakt:

DNR-Projektkoordination, Adrian Johst, 0179-5110449
NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Christian Unselt, 030-28498461

Original-Content von: Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V., übermittelt durch news aktuell

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