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Der Tagesspiegel: Mitgliederschwund bei Verdi hält trotz erfolgreicher Tarifstreits an

Berlin (ots)

Berlin - Trotz erfolgreicher
Tarifauseinandersetzung in diesem Jahr hält der Mitgliederschwund bei
der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi an. "In diesem Jahr verlieren 
wir schätzungsweise 2,3 bis 2,6 Prozent der Mitglieder", sagte 
Verdi-Vorstand Gerd Herzberg dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Noch vor
zehn Jahren brachte jede Tarifbewegung außergewöhnlich viele neue 
Mitglieder, das hat sich geändert", sagt er mit Blick auf die 
monatelangen Streiks bei den Krankenhäusern. Immerhin gab es durch 
den Arbeitskampf "20000 bis 23000 neue Mitglieder", sagt Herzberg, 
"doch vor allem in den Unikliniken haben wir nach dem erfolgreichen 
Tarifabschluss mehr neue Mitglieder erwartet".
Mit besseren Zeiten rechnet Herzberg, der auch Verdi-Finanzchef ist, 
vorerst nicht. "Bei meinen Haushaltsberechnungen muss ich als 
seriöser Kaufmann für die nächsten Jahre einen Mitgliederrückgang um 
zwei Prozent pro Jahr unterstellen." Die wichtigsten Austrittsgründe:
der Beitrag sowie Zweifel am Nutzen der Gewerkschaft. Der Druck auf 
die Arbeitnehmer sei enorm, Betriebe würden ständig umstrukturiert 
und Arbeitsplätze abgebaut, und "ihr habt nicht geholfen", klagten 
viele Arbeitnehmer über ihre Gewerkschaft und zögen sich dann zurück.
Auch deshalb muss Verdi sparen. Mit Abfindungen und 
Arbeitszeitverkürzungen versucht Herzberg, einen finanzierbaren 
Personalbestand zu erreichen. "Von mehr als 4200 Vollzeitstellen vor 
drei Jahren sind wir heute bei 3400 angelangt, aber das wird nicht 
reichen." Allein in der Berliner Bundesverwaltung nahe dem Ostbahnhof
seien von den 530 Stellen derzeit 40 zu viel. Zudem müsse der Aufbau 
der Gewerkschaft, die vor fünfeinhalb Jahren aus fünf kleineren 
Organisationen entstand, überholt werden. "Wir haben 16 Fachbereiche 
und 86 Bezirken, das sollen weniger werden", sagte Herzberg und 
forderte "Strukturen, die wir auch bezahlen können".
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Tel. 030-26009260.
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622 
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