Alle Storys
Folgen
Keine Story von Handicap International e.V. mehr verpassen.

Handicap International e.V.

Streubombenverbot in Belgien - Trotz Industrielobby

München (ots)

In der letzten Zeit haben Aktivisten der
Streubombenkampagne und Räumungsexperten von Handicap International
intensive Überzeugungsarbeit im belgischen Parlament geleistet.
Gestern Abend erzielten sie ihren großen Erfolg: Als erstes Land
weltweit hat Belgien ein Verbot von Streubomben beschlossen. Diese
Bomben hinterlassen nach jedem Einsatz eine große Zahl nicht
explodierter Streumunition, die für die Zivilbevölkerung nicht
weniger gefährlich sind als die fast weltweit geächteten Landminen.
Allein im Irak hat seit 1993 Streumunition 4.100 Opfer gefordert.
Belgien war das erste Land der Welt, das bereits 1995 ein Verbot
von Anti-Personen-Minen beschlossen hat. Zu der erneuten mutigen
Entscheidung der belgischen Parlamentarier, auch Streubomben zu
ächten, trug u.a. ein Bericht von Kevin Bryant bei, der für Handicap
International im Kosovo und im Libanon Streumunition geräumt hat.
(...)
Als in den vergangenen Wochen bekannt wurde, dass die
Parlamentarier der Einsicht der humanitären Experten folgen würden,
versuchte die Rüstungsindustrie noch, das geplante Gesetz zu stoppen.
Interessant für die deutschen Nachbarn: Ein Vertreter dieser
Interessensgruppe verwies bei seinem Auftritt im Parlament auf einen
Großauftrag der deutschen Armee zur Ausstattung der
Tiger-Kampfhubschrauber mit belgischer Streumunition. Sein Fazit:
"Wenn die belgische Produktion durch das geplante Gesetz verboten
würde, können Sie versichert sein, dass die europäischen Partner,
französisch, deutsch oder italienisch, diese Produktion, das Know-How
und das Arbeitsangebot übernehmen würden."
Ein Grund mehr für die Kampagne gegen Streubomben, auch in
Deutschland ein Verbot zu fordern. "Nicht die belgische
Waffenproduktion, sondern das richtungweisende belgische Gesetz
sollte von der neuen deutschen Regierung übernommen werden!" fordert
François De Keersmaeker, Geschäftsführer von Handicap International
Deutschland. Ein Resolutionsvorschlag  des Aktionsbündnisses
Landmine.de liegt dem Bundestag bereits vor.
Den gesamten Wortlaut der Presseerklärung und mehr Information zum
Thema finden Sie hier:
http://www.handicap-international.de/presse/pe_belgien_verbot.html

Pressekontakt:

François De Keersmaeker (Handicap International Dtld.) 0177-55 63
555, www.handicap-international.de,
Hildegarde Vansintjan (Handicap International Belgien,
deutschsprachig) 0032-485 111 560, www.handicap.be

Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Handicap International e.V.
Weitere Storys: Handicap International e.V.