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Landminen und Streubomben warten gerne
Die Opfer nicht

München (ots)

Das Streubombenverbot tritt in Kraft: Die Begeisterung war groß, als im Dezember 2008 in Oslo der Vertrag über ein Verbot von Streubomben unterzeichnet wurde - Waffen, die durch ihre vielen Blindgänger noch lange nach ihrem Einsatz Opfer fordern. Eine Studie von Handicap International hat gezeigt, dass 98 % der Opfer Zivilisten sind. Der Vertrag, den bis heute 106 Staaten unterzeichnet haben, ist eindeutig ein Erfolg der von Handicap International mit gegründeten internationalen Kampagne Cluster Munition Coalition. Sechs Monate, nachdem mit Moldawien der 30. Staat diesen Vertrag ratifiziert, also die Umsetzung im eigenen Land vorbereitet hat, tritt er am 1. August 2010 in Kraft. Grund für die Cluster Munition Coalition, diesen Schritt mit weltweitem Trommeln unter dem Motto "Beat the drum to ban cluster bombs" zu begrüßen.

Aus diesem Anlass plant Handicap International gemeinsam mit bundesweiten Partnern zwischen dem 17. Juli und dem 10. August Aktionen in Augsburg, Rosenheim, München, Frankfurt und Hamburg. In München und Hamburg wird auch von Experten eine Entminung präsentiert. Bei den Aktionen liegt uns ein Thema besonders am Herzen: Die Hilfe für die Opfer. Unser Slogan: "Landminen und Streubomben warten gerne. Die Opfer nicht." Denn genauso wie der Landminen-Verbotsvertrag von 1997 fordert auch der Oslovertrag eine engagierte Unterstützung der Opfer. Fast 500 000 Menschen müssen heute versorgt werden, nachdem sie Unfälle mit diesen Waffen schwer verletzt überlebt haben. Viele von ihnen warten nach wie vor auf medizinische, orthopädische, psychologische und soziale Unterstützung.

Die deutsche Regierung hat mit der Ratifizierung des Vertrags im Juni 2009 den Verpflichtungen zur Opferhilfe zugestimmt. Bei jeder der geplanten Aktionen werden deshalb Unterschriften für einen Brief an die Bundeskanzlerin und die verantwortlichen Minister Niebel und Westerwelle gesammelt mit der Forderung, diese Vertragsverpflichtung nicht aufgrund der aktuellen Sparpläne zur Seite zu schieben. "Selbst wenn das Verbot von Landminen und Streubomben eingehalten und die Waffen vernichtet werden, scheinen die Opfer leicht in Vergessenheit zu geraten", gibt der Geschäftsführer von Handicap International, François De Keersmaeker zu bedenken. "Nachdem wir die Verbotsverträge erreicht haben, ist es jetzt unsere Aufgabe, auf die Umsetzung aller Vertragsverpflichtungen zu drängen."

Nach wie vor fehlen unter den Verträgen über das Verbot von Landminen und Streubomben die Unterschriften wichtiger Staaten, die diese Waffen produzieren und einset-zen, darunter die USA und Russland. Das Aktionsbündnis Landmine.de, zu dem Handicap International gehört, zieht deshalb am 1. August mit Trommeln, einem großen Banner und einer Unterschriftensammlung vor die amerikanische und die russische Botschaft in Berlin. Bereits am 8. Juli hat das Europaparlament mit einer Resolution alle Mitgliedsstaaten und Beitrittskandidaten aufgefordert, dem Verbotsvertrag beizutreten. Momentan fehlen von den EU-Staaten und -Kandidaten noch Finnland, Estland, Griechenland, Lettland, Polen, Rumänien, die Slowakei und die Türkei.

Termine und Details zu den Aktionen und Fakten zum Thema entnehmen Sie bitte unseren Webseiten www.handicap-international.de und www.streubomben.de.

Pressekontakt:

Information: Dr. Eva Maria Fischer 089/54 76 06 13, 0175/54 29 899

Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt durch news aktuell

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