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Hamburg Wohnungswirtschaft warnt vor einem Vorziehen von Klimaneutralität

68/2025

Sorge vor steigenden Mieten und einer Vertiefung der sozialen Spaltung. Der Neubau bleibt auf der Strecke.

Hamburg. Die wohnungswirtschaftlichen Verbände in Hamburg, der BFW Landesverband Nord, der Grundeigentümer-Verband Hamburg, der Immobilienverband Deutschland (IVD) Nord und der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), haben vor den Folgen des Hamburger Zukunftsentscheids gewarnt.

Ein „Ja“ zum Zukunftsentscheid hätte für die Hamburgerinnen und Hamburger gravierende Folgen: Das Wohnen in der Stadt würde noch teurer werden. „Klimaschutz gehört zu den zentralen Anliegen der sozialen Vermieter“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „Unsere Unternehmen investieren Jahr für Jahr viele Millionen in die energetische Sanierung ihrer Wohngebäude.“

Ein Vorziehen von Klimaneutralität gefährdet jedoch das bezahlbare Wohnen, so der Verbandsdirektor. „Preisewerte Mieten und Klimaschutz sind zwei Seiten einer Medaille. Wer sich nur auf eine Seite konzentriert, verursacht am Ende mehr Schaden als Nutzen.“

Die Kritik der wohnungswirtschaftlichen Verbände konzentriert sich auf drei Punkte:

1. Kostenexplosion für Mieterinnen und Mieter

Die Sanierungsvorgaben des Zukunftsentscheids gehen über die ohnehin schon hohen gesetzlichen Anforderungen hinaus. Jede zusätzliche Verpflichtung erhöht die Investitionskosten, die auf die Mieten umgelegt werden müssten, abermals. Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) hat berechnet, dass die Wohnkosten bis zum Jahr 2040 um bis zu vier Euro pro Quadratmeter Wohnfläche steigen würden, wenn der Zukunftsentscheid umgesetzt wird.

2. Bremse für den Neubau

Wenn alle Kapazitäten der Immobilienwirtschaft auf die Sanierung des Bestandes gelenkt werden, stehen sie für den dringend benötigten Wohnungsneubau nicht mehr zur Verfügung. Das würde den Wohnraummangel in Hamburg noch verschärfen.

3. Unrealistische Fristen

Der Zukunftsentscheid verlangt Sanierungs- und Klimaschutzmaßnahmen in einem Tempo, für das weder die Handwerkskapazitäten noch das Material zur Verfügung stehen.

Die wohnungswirtschaftlichen Verbände plädieren stattdessen für einen realistischen Weg: verlässliche Vorgaben, technologieoffene Lösungen und zeitliche Spielräume, die weder die Unternehmen noch die Mieterinnen und Mieter überfordern.

„Wer die ganze Stadt im Blick hat, der stimmt am 12. Oktober bei Volksentscheid mit ‚Nein‘“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „Eine derartige Verschärfung der Klimaschutzziele vergrößert die soziale Spaltung in Hamburg und sorgt dafür, dass die Menschen mit wenig Einkommen überdurchschnittlich belastet werden.“

Selbst das unverdächtige Öko-Institut ist in einer Studie für die Hamburger Umweltbehörde zu dem Schluss gekommen, dass eine Vorziehen von Klimaneutralität sozialen Härten führen dürfte. So müssten Autos mit Verbrennermotor stillgelegt und intakte Heizungsanlagen herausgerissen werden. Auch der Wirtschaftsverkehr im Hamburger Hafen, dem wirtschaftlichen Herz Hamburgs, wäre gefährdet.

01/10/2025

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 468 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 775.000 Wohnungen leben rund zwei Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,74 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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