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VNW-Direktor Andreas Breiter: Warum unterstützt der FC St. Pauli Klimaneutralität 2040?

67/2025

Der Fußball-Bundesligist hat bei den Heimspielen gegen Augsburg und Leverkusen in seinem Stadion offensiv für eine Initiative geworben, die das Wohnen in Hamburg massiv verteuern wird.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Der FC St. Pauli hat in den vergangenen Monaten erfolgreich eine Genossenschaft gegründet. Ich gehe davon aus, dass sich die Verantwortlichen vorher mit dieser Gesellschaftsform ausgiebig beschäftigt und erkannt haben, dass Genossenschaften keinen ‚Heuschrecken‘ sind, sondern im Mittelpunkt ihres wirtschaftlichen Engagements das Wohl und Wehe ihrer Mitglieder steht.

Genauso ist das bei den Wohnungsgenossenschaften. Sie wurden vor 150 Jahren –im Jahr 1875 war die Schiffszimmerergenossenschaft aus Hamburg deutschlandweit die erste Wohnungsgenossenschaft - mit der Idee gegründet ‚Was einer nicht schafft, schaffen viele“. Mit anderen Worten: Bei Wohnungsgenossenschaften steht nicht das ‚Ich‘, sondern das ‚Wir‘ im Mittelpunkt. Solidarität und Zusammenhalt pur.

Deshalb ist es für die mehr als 50 Hamburger Wohnungsgenossenschaften und ihre 140.000 Wohnungen entscheidend, dass die Nutzungsgebühren ihrer Wohnungen dauerhaft bezahlbar bleiben. Mit einer monatlichen Netto-Kalt-Durchschnittsmiete in Höhe von derzeit 7,10 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erfüllen die Genossenschaften diese selbst gestellte Vorgabe.

Klimaneutralität 2040 ist ein Projekt der Wohlhabenden

Bezahlbarer Wohnraum für jene, die es nicht so dicke haben – das dürfte ganz im Sinne des FC St. Pauli sein. Der Verein ist verankert in einem Hamburger Stadtteil, in dem viele Menschen mit geringem Einkommen leben, und er ist eine Gemeinschaft vor, wo nicht die Reicheren auf Kosten der Ärmeren leben.

Klimaneutralität fünf Jahre früher ist aber nichts anderes als ein Projekt wohlhabender Menschen, das zu Lasten der weniger Begüterten geht. Klimaneutralität fünf Jahre früher bedeutet, dass die Mieten im Durchschnitt um bis zu vier Euro pro Quadratmeter angehoben werden müssen.

Viele Anhänger des FC St. Pauli kommen mit ihrem Geld gerade so über die Runden. Deshalb ist die Frage gestattet: Warum unterstützt der Verein eine Forderung, die den Menschen zusätzliche Wohnkosten aufhalst? Wohlhabende Menschen können sich 320 Euro Miete mehr im Monat leisten. Die meisten Fans des FC St. Pauli nicht.

Klimaschutz gehört zur DNA von Genossenschaften

Genossenschaften denken in Jahrzehnten. Sie bauen Wohnungen, um sie über viele Jahre zu bezahlbaren Preisen zu vermieten. Schon allein deshalb spielt Nachhaltigkeit für sie eine wichtige Rolle. Genossenschaften sind von ihrer DNA her Klimaschützer und an einer für Menschen (er)lebbaren Zukunft interessiert.

Genossenschaften vergessen aber auch nie, dass ihre Wohnungen für Menschen, die es nicht so dicke haben, bezahlbar bleiben müssen. Deshalb stehen sie zwar für Klimaschutz, lehnen aber das Vorziehen von Klimaneutralität um fünf Jahre auf 2040 ab. Das ist, um es deutlich zu sagen: unbezahlbar.

Liebe St.-Pauli-Genossen: Ihr steht dafür, dass alle Menschen es sich leisten können, ihren Lieblingsverein nicht nur am Fernseher, sondern auch im Stadion anfeuern können. Wochenende für Wochenende. Wenn Klimaneutralität fünf Jahre früher kommt, werden sich viele Eurer Fans den Stadionbesuch nicht mehr leisten können.

Euch muss man nicht erklären, was 320 Euro mehr Miete im Monat für Menschen mit niedrigem Einkommen bedeutet. Deshalb sagen wir „Ja zu bezahlbaren Mieten, aber Nein zum Volksentscheid.“

30-09-2025

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 468 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 775.000 Wohnungen leben rund zwei Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,74 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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