CIVIS Medienpreis für zwei Deutschlandfunk-Produktionen
Auszeichnung für Integration und kulturelle Vielfalt
Zwei Deutschlandfunk-Produktionen haben den CIVIS Medienpreis gewonnen
Presseinformation, 26. Mai 2026
Zwei Produktionen des Deutschlandfunks sind mit dem renommierten CIVIS Medienpreis 2025 ausgezeichnet worden. Bei der Preisverleihung während der re:publica gewann das Feature „Hamburgs Baseballschlägerjahre – Rechte Gewalt in den 1980er-Jahren“ von Philipp Schnee in der Kategorie CIVIS Audio Award lange Beiträge. Im Bereich CIVIS Audio Award Kurze Beiträge wurde die aktuelle Reportage „Syrische Kurden in Deutschland zwischen Hoffen und Bangen“ von Katharina Thoms geehrt. Der CIVIS Medienpreis würdigt Arbeiten, die das friedliche Zusammenleben in der europäischen Einwanderungsgesellschaft fördern. Die beiden prämierten Hörstücke sind in der Deutschlandfunk-App und online nachzuhören.
Hamburgs Baseballschlägerjahre – Rechte Gewalt in den 1980er-Jahren
Feature
https://www.hoerspielundfeature.de/hamburgs-baseballschlaegerjahre-100.html
Die vermeintlich so friedliche Hansestadt Hamburg hatte in den 1980er-Jahren eine Fülle rechter Gewalttaten zu verzeichnen: acht Morde, zahlreiche Brandanschläge, Überfälle, schwere Körperverletzungen. Das alles ein Jahrzehnt bevor der Alltagsterror in Ostdeutschland mit dem Etikett „Baseballschlägerjahre“ bedacht wurde. In dem Feature von Autor Philipp Schnee erzählen zwei Protagonisten nicht nur von der erlebten Gewalt, sondern auch von der Gegenbewegung migrantischer und zivilgesellschaftlicher Gruppierungen. Regie führte Beatrix Ackers, die Redaktion lag bei Christiane Habermalz. Das 44-minütige Hörstück wurde am 25. Oktober 2024 erstmals gesendet.
Jurybegründung: „Die umfangreiche Recherche ermöglicht es, ein nicht ausreichend ausgeleuchtetes Jahrzehnt neu aufzuarbeiten. Eine zurecht gegenüber Polizei und Behörden misstrauische Community von Menschen mit Einwanderungsgeschichte wurde damals selbst politisch aktiv und organisierte Widerstand. Das ist gut gebaut und packend erzählt.“
Syrische Kurden in Deutschland zwischen Hoffen und Bangen
Reportage in den „Informationen am Morgen“
Der Sturz des Assad-Regimes in Syrien hat die Exil-Kurdinnen und Exil-Kurden in Deutschland in ein Dilemma gestürzt: unbändige Freude auf der einen Seite, große Sorge um das Wohlergehen der Angehörigen in der Heimat. Die Reportage von Katharina Thoms, der Baden-Württemberg-Korrespondentin der Deutschlandfunk-Programme, schildert den Widerstreit der Gefühle anhand der Geschichte zweier kurdischer Migranten aus Göppingen und Stuttgart. Die Redaktion hatte Sebastian Ehl. Die Reportage ist 6.35 Minuten lang und lief am 9. Dezember 2024 in den „Informationen am Morgen“.
Jurybegründung: „Ein hohes Maß an Information wird sehr lebendig und verständlich vermittelt. Trotz kurzer Reaktionszeit und unübersichtlicher Nachrichtenlage entsteht ein authentisches und differenziertes Bild vom Leben zweier Exilant:innen. Der Beitrag erliegt nicht der Versuchung, vermeintlich einfache Lösungen zu präsentieren, und zeigt, ohne belehrend zu wirken, reale Ambivalenzen auf."
Über den CIVIS Medienpreis:
Der CIVIS Medienpreis wird von der ARD, vertreten durch den WDR, gemeinsam mit der Freudenberg Stiftung ausgeschrieben. Der ORF, die SRG SSR, ARTE, 3sat, phoenix, die Deutsche Welle, Deutschlandradio und die EBU sind Medienpartner. Für den CIVIS Wettbewerb 2025 wurden über 700 Produktionen eingereicht. Sie kamen aus allen 27 EU-Staaten und der Schweiz. Die Preisverleihung fand im Rahmen der re:publica 25 in Berlin statt. Von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur waren insgesamt vier Produktionen nominiert.
Christian Sülz (Pressesprecher) Raderberggürtel 40, 50968 Köln T +49 221 345-2161 Tobias Franke-Polz (Redakteur Presse) Xenia Sircar (Redakteurin Presse) Hans-Rosenthal-Platz, 10825 Berlin T +49 30 8503-6161 Kommunikation: presse@deutschlandradio.de deutschlandradio.de Aktuelle Pressefotos und weitere Informationen finden Sie hier. Besuchen Sie uns auf LinkedIn.