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Verkehr in Hamburg: Stimmung so schlecht wie nie

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Verkehr in Hamburg: Stimmung so schlecht wie nie

Hamburg - In der ADAC-Studie „Mobil in der Stadt“, die die Zufriedenheit der Verkehrsteilnehmer misst, belegt Hamburg nur die hinteren Ränge.

2017 hat der ADAC zum ersten Mal Autofahrer, Radfahrer, ÖPNV-Nutzer und Fußgänger der fünfzehngrößten Städte zu ihrer Mobilität befragt. Jetzt hat der Automobilclub die Studie wiederholt. Für die Hansestadt sind die Ergebnisse wenig schmeichelhaft: Egal wie man in der Stadt unterwegs ist – die Stimmung ist überall schlechter geworden. Insgesamt sank der Zufriedenheitsindex von 15 auf sechs. Damit belegt Hamburg den zehnten Rang im Städtevergleich.

PKW: Hamburgs Autofahrer haben schlechte Laune

Autofahren macht in Hamburg nur bedingt Spaß. Mit einem Indexwert von – 21 belegt Hamburg nur den 13. von 15. Plätzen. Damit wird der negative Indexwert von 2017 (-12) nochmals unterschritten.

Für die Autofahrer ist das wichtigste Kriterium die „Zuverlässigkeit der geplanten Zielerreichung“ – sprich das Aufkommen von Staus. Hier überwiegt die Unzufriedenheit (-19). Sehr negativ beurteilen die Autofahrer das Verhalten der Radfahrer (-39) und der E-Scooter-Fahrer (-49). Das Parkraumangebot in der Innenstadt (-50) sowie die Höhe der Parkgebühren (-62) werden als noch schlechter bewertet. Eine signifikante Verschlechterung gab es in der Kategorie Baustellenmanagement. Hier sank der Indexwert von -31 auf -51.

Gute Noten gaben die Autofahrer hingegen den Car-Sharing-Angeboten (+15) und der Beschilderung (+27).

Insgesamt belegt Hamburg in der Kategorie PKW den 13. Platz und hat im Vergleich zu 2017 im Ranking einen Platz verloren. Nur die Autofahrer in Köln und Stuttgart sind unzufriedener.

Fahrrad: Verkehrspolitik wird nicht honoriert

In Hamburg ist das Fahrrad in den letzten Jahren in den Fokus der Verkehrspolitik gerückt. So hat der Senat sich zum Ziel gesetzt, pro Jahr 60 km Radwege und Velorouten zu bauen. Mit 57 km hat man den Wert 2023 auch nahezu erreicht. Doch die Verbesserungen der Radinfrastruktur heben nicht die Stimmung.

Im Gegenteil: Der Zufriedenheitswert hat sich in den letzten fünf Jahren von +8 auf -1 verschlechtert. Damit belegt Hamburg den zehnten Platz im Städtevergleich.

Obwohl der unbestreitbaren Fortschritte im Radwegeausbau ist der Indexwert in der Kategorie „Durchgängigkeit des Radwegenetzes“ von +7 auf -15 gesunken.

Hingegen hat sich der Wert für das Verhalten der Autofahrer von -17 auf -9 verbessert. Einigkeit mit den Autofahrern herrscht bei der kritischen Bewertung von E-Scootern-Fahrern. Deren Verhalten strafen die Radfahrer mit dem Indexwert -37 ab.

ÖPNV: Nutzer sind von Unpünktlichkeit genervt

Die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs sind zwar grundsätzlich zufriedener als die Auto- und Radfahrer, doch auch hier sinkt die Zustimmung. Der Indexwert ist von 30 auf 23 gesunken. Trotz der Verschlechterung verteidigt Hamburg seinen sechsten Platz im Städtevergleich.

Für die schlechtere Stimmung ist vor allem die mangelnde Pünktlichkeit verantwortlich. In der Kategorie „Zuverlässigkeit“ ist der Wert von 40 auf 17 abgerutscht. Die Ergebnisse beim Thema Sicherheit sind indifferent. Während in der Kategorie „Sicherheitsgefühl an Haltestellen“ der Wert von 24 auf 19 sank, ist er in der Kategorie „Sicherheitsgefühl in den Fahrzeugen“ von 26 auf 28 leicht gestiegen.

Auch beim Thema „PKW-Stellplätze an Bahnhöfen und Stationen“ verliert der ÖPNV. Hier ist der Wert von -7 auf -17 gesunken.

Wie auch bei den Radfahrern finden sich in den Auswertungen beim Thema Nahverkehr ein Paradoxon. Obwohl in den letzten Jahren viel in den barrierefreien Ausbau der U-Bahnstationen investiert wurde und mittlerweile über 90% der Stationen barrierefrei sind, ist dies in den Köpfen noch nicht angekommen. In der Kategorie „Barrierefreiheit“ sank der Indexwert um elf Punkte auf Zwölf.

Fußgänger: Weniger glücklich als 2017

Zwar bewerten die Fußgänger die Bedingungen in Hamburg mit einem Indexwert von 21 positiv, doch auch hier ist der Wert gesunken. 2017 wurden die Bedingungen für Fußgänger noch mit 33 bewertet. Wie auch 2017 belegt Hamburg hier im Städtevergleich den zehnten Rang.

So wurde in der erneuten Befragung die „Breite der Gehwege“ kritischer bewertet. Hier ist der Wert um zwölf Punkte auf 23 gesunken.

Auch Fußgänger mögen keine E-Scooter. Das Verhalten der E-Scooter Fahrer wird mit einem Indexwert von -46 benotet.

Methodik:

Für diese Studie hat der ADAC insgesamt 9.000 Personen in den fünfzehn größten Städten mit über 500 Tsd. Einwohnern befragt. Alle vier Sektoren (PKW, Fahrrad, ÖPNV, Fußgänger) wurden mit jeweils 25% Gewichtung im Gesamtindex berücksichtigt.

Audiopaket

Christof Tietgen, ADAC Hansa e.V.

https://cloud.adac-hsa.de/s/KZn2gYcF9i4PF4z

Christof Tietgen

stellvertr. Leiter

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

ADAC Hansa e.V.

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20097 Hamburg 
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