Deutscher Naturheilbund e.V.

Schmerz lass nach!

22.05.2019 – 10:21

"Schmerz ist der Schrei des Gewebes nach fließender Energie", so wird es in der Akupunktur der TCM gelehrt. Schmerz ist zwar unangenehm, aber auch ein Warnzeichen für den Menschen, gefährdende Verhaltensweisen zu vermeiden. Er entsteht in der Körperperipherie und wird im Gehirn wahrgenommen, wohin er über Nerven gelangt.

Von: Manfred van Treek

Akute und chronische Schmerzen sind in der Regel Symptome einer Krankheit, nicht die Krankheit selbst. Davon ausgenommen ist der sogen. neuropathische Schmerz, bei dem der Schmerz durch die Erkrankung des Nerven selbst entsteht. Ausgelöst wird der Schmerz z.B. durch Verletzungen, lokale Übersäuerung, Degeneration oder Entzündung. Das Gehirn sorgt für eine bewusste Reaktion mit dem Ziel der Schmerzvermeidung. Das einfachste Beispiel ist, dass man die Hand schnell wegzieht, wenn sie sich über einem heiß dampfenden Kochtopf befindet.

Während die westliche Medizin den Schmerz nach dem sog. "Stufenschema der WHO (Weltgesundheitsorganisation)" bekämpft, das chemisch definierte Arzneimittel verwendet, geht die Naturheilkunde bei der Therapie umfassender, individueller und mehr auf die Ursache zielend vor. Was ist nämlich, wenn dieses "lehrmedizinische Stufenschema der WHO" zwar wirkt, aber der Schmerz dem Menschen "etwas Wichtiges sagen soll". Z.B. "lieber Mensch, Deine Lebens- und insbesondere Ernährungsweise ist nicht artgerecht"? Dann ist der Schmerz zwar weg oder nicht mehr ganz so stark, aber die zugrundeliegende Ursache ist nicht behoben.

Naturheilkundliche Behandlung des orthopädischen Schmerzes

Der orthopädische Schmerz wird in Gelenken, Sehnen, Muskeln und besonders im Rücken wahrgenommen. Unterschiedliche Pathologien liegen dem oft als "Rheuma" bezeichneten Schmerz zugrunde. Die Arthrose als degenerative Gelenkerkrankung wird der entzündlichen Arthritis, die oft durch Autoimmunerkrankungen bedingt ist, gegenübergestellt. Auch die Gicht-Arthritis und bestimmte Formen chronischer Rückenleiden gehören zu den Rheuma-Krankheiten.

In der Naturheilkunde spielt Beratung mit dem Ziel, frische und lebendige Pflanzennahrung zu verwenden, eine große Rolle. Gluten- und zuckerhaltige Produkte, tierisches Fett und tierisches Eiweiß sollten gemieden oder in der Nahrung deutlich reduziert sein. Die Lebensweise soll ausgeglichen sein. Extrem wichtig ist die Bewegungstherapie, sobald der akute Schmerz nachgelassen hat, weil sie die Regeneration der verletzten Region fördert. Hier gilt der Grundsatz: Langsam anfangen, vorsichtig steigern und täglich anwenden. Hydrotherapie mit kaltem Wasser hilft bei akuten entzündlichen Schmerzen, mit warmem Wasser oder Fango etc. bei chronischen Schmerzen.

Aus der Pflanzenheilkunde können Extrakte aus der Teufelskrallenwurzel, dem Brennnesselkraut und aus der Weidenrinde, und eine Extraktkombination aus Eschenrinde, Zitterpappelrinde und echtem Goldrutenkraut eingenommen werden. Für die Anwendung auf der Haut stehen Arzneimittel, die Extrakte z. B. aus Arnikablüten, Beinwellwurzel oder spanischem Pfeffer enthalten, zur Verfügung. Als Nahrungsergänzungsmittel werden Omega-3-Fettsäuren und mikroverkapseltes Curcumin als entzündungshemmend beschrieben.

Auch ausleitende Verfahren, die auf Hippokrates zurückgehen, können bei Rheumaschmerzen eingesetzt werden, z.B. blutiges oder trockenes Schröpfen oder das Cantharidenpflaster, das über entzündeten Gelenken angebracht wird, wodurch Entzündungsstoffe aus dem Gewebe ausgeleitet werden.

Auch können bei akutem entzündlichem Rheumaschmerz, aber insbesondere bei Arthrosen Blutegel angesetzt werden. Bei verklebenden Kniegelenksarthrosen kann ein 20-30ml Ozon-Sauerstoff-Gasgemisch in das Kniegelenk gespritzt werden.

Akupunktur wird von vielen Schmerztherapeuten erfolgreich eingesetzt. Bei der Neuraltherapie nach Huneke werden Lokalanästhetika unter die Haut, intramuskulär und in Gelenke injiziert. Bei der akuten Lumbalgie, dem "Hexenschuss", bewährt sich die Neuraltherapie sehr gut. Die Wirkung dieser Neuraltherapie wird noch verstärkt, wenn jeder Injektion 0,5 ml der Schwefelverbindung Dimethylsulfoxid (DMSO) zugesetzt wird. Die Flüssigkeit kann auch äußerlich durch Aufpinselung über schmerzenden Gelenken oder Aufsprühen auf den Rücken verabreicht werden. Schwefel ist neben Vitamin C und Zink einer der drei Mikronährstoffe, die für die Bindegewebsbildung unverzichtbar sind.

Eine seit einigen Jahren immer häufiger auftretende Schmerzkrankheit ist die Fluoroquinolone Associated Disability (FQAD), die mit schmerzhafter Fibromyalgie (FMS) in Verbindung mit einem chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS) einhergeht. Dies ist eine durch die moderne Medizin hervorgerufene Erscheinung. Betroffen sind Menschen, die mit Fluoroquinolon-Antibiotika (Generikanamen enden auf "...floxacin") behandelt werden. Die Betroffenen werden dauerhaft arbeitsunfähig und zur Teilhabe am normalen Leben unfähig. FQAD-Patienten werden oft mit den Diagnosen "Somatisierungsstörung, Anpassungsstörung und Depression" abgespeist und entsprechend mittels Schmerztherapie nach WHO-Stufenschema, Antidepressiva und Psychotherapie fehlbehandelt. Eine Behandlung dieser Arzneimittelkrankheit muss noch entwickelt werden.

F. Weiss/V. Fintelmann "Lehrbuch Phytotherapie" Hippokrates-Verlag

B. Aschner "Technik der Konstitutionstherapie" Haug-Verlag

A. Pollmann "Ärztliche Akupunktur" aku-buch.com (kann man auch weglassen)

P. Dosch "Lehrbuch der Neuraltherapie nach Huneke" Haug-Verlag

H. Fischer "DMSO-Handbuch" Daniel-Peter-Verlag

https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RV_STP/a-f/fluorchinolone-bewegungsapparat.html

Autor: Manfred van Treek

Arzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren, Umweltmedizin, Palliativmedizin, Akupunktur, Suchtmedizin

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