Alle Storys
Folgen
Keine Story von PwC Deutschland mehr verpassen.

PwC Deutschland

Bilanzierung ohne BilMoG - Erst jeder vierte Mittelständler befolgt neue Regeln

Frankfurt am Main (ots)

PwC-Umfrage: Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz ist noch nicht in Rechnungswesen angekommen / 'Last-Minute'-Umstellung bringt extremen Arbeitsaufwand / Bewertungsspielräume bleiben ungenutzt

Die mittelständischen Unternehmen in Deutschland sind nach wie vor nicht ausreichend auf die Neuregelungen durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) vorbereitet. Obwohl bereits der Jahresabschluss 2010 nach den neuen Regeln erstellt werden muss, ist die Anpassung an das BilMoG erst in jedem vierten Unternehmen abgeschlossen, wie aus einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter 211 mittelständischen Unternehmen hervor geht. Bei zwei von drei Befragten läuft die Umsetzung, während jeder zehnte Mittelständler noch nicht einmal mit der Umstellung seines Rechnungswesens begonnen hat.

"Viele Mittelständler betrachten die Anpassung an das BilMoG als lästige Aufgabe, die so lange wie möglich heraus gezögert wird. Dies kann jedoch zu unerwünschten Konsequenzen führen. Wer beispielsweise seiner Bank keine nach den neuen Regeln erstellte Bilanz vorlegen kann, riskiert, keinen Kredit zu bekommen oder im schlimmsten Fall die Kündigung laufender Kreditvereinbarungen wegen nicht erkannter Auswirkungen auf vereinbarte Kapitalkennziffern", warnt Peter Bartels, PwC-Vorstand und Leiter des Bereichs Familienunternehmen und Mittelstand.

Die mit dem BilMoG verbundenen Auswirkungen auf die Jahresabschlüsse schätzen bemerkenswerter Weise die Unternehmen als weniger groß ein, die ihr Rechnungswesen bereits umgestellt haben. Von den Befragten, die mit der Umsetzung des BilMoG noch nicht einmal begonnen haben, erwarten immerhin 45 Prozent "eher wesentliche Auswirkungen". Diese Einschätzung teilen hingegen nur 39 Prozent der Unternehmen, die die Umsetzung der neuen Regeln in ihrem Jahresabschluss bereits abgeschlossen haben.

"Der mit dem BilMoG verbundene Umstellungsaufwand wird vom Mittelstand tendenziell überschätzt. Allerdings wächst die Belastung für interne und externe Mitarbeiter überproportional, wenn die neuen Regeln unter hohem Zeitdruck umgesetzt werden müssen", warnt Armin Slotta, PwC-Partner und Leiter des Bereichs Accounting & Reporting Services.

Rückstellungen im Fokus

Aus Sicht der befragten Unternehmen stehen die durch das BilMoG eingeführten Beschränkungen für Rückstellungen klar im Fokus. Von den kleineren mittelständischen Befragten (Umsatz unter 100 Millionen Euro) sagen dies 46 Prozent, von den größeren 41 Prozent. Für Unternehmen mit einem Jahresumsatz über 100 Millionen Euro sind insbesondere die neuen Bewertungsregeln für Pensionsrückstellungen von großer Bedeutung (43 Prozent).

Einen geringen Stellenwert messen die Befragten den gravierenden Änderungen bei der Bilanzierung des immateriellen Anlagevermögens zu. Nicht einmal jedes fünfte Unternehmen sieht hier wesentliche Folgen für die Bilanzierung. "Für den Mittelstand stehen traditionell das Vorsichtsprinzip und die Bildung stiller Reserven im Mittelpunkt der Bilanzierung. Deshalb werden die mit dem BilMoG eingeführten Aktivierungswahlrechte für selbst erstellte Patente, Marken oder andere Innovationen vom Mittelstand bislang zu wenig wahrgenommen. Dabei böte die Aktivierung vor allem den innovativen Unternehmen mit hohen Forschungs- und Entwicklungskosten eine Stärkung ihrer Eigenkapitalbasis und damit gegebenenfalls einen erleichterten Zugang zu Fremdkapital", betont Slotta.

Weitere Informationen finden Sie unter www.pwc.de/bilmog-umstellung

Über PwC:

PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung. Dort schaffen wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als 161.000 Mitarbeiter in 154 Ländern entwickeln in unserem internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland erzielt PwC an 28 Standorten mit 8.700 Mitarbeitern eine Gesamtleistung von rund 1,33 Milliarden Euro.

Pressekontakt:

Claudia Barbe
PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 31 79
E-Mail: claudia.barbe@de.pwc.com
www.pwc.de/de/presse

Original-Content von: PwC Deutschland, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: PwC Deutschland
Weitere Storys: PwC Deutschland
  • 11.01.2011 – 09:25

    3D ist da - Technik etabliert sich schneller als erwartet

    Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Dreidimensionales Kino ist Schrittmacher für Fernsehen und Videospiele / Marktanteil von 3D-Fernsehgeräten erreicht 2015 bis zu 30 Prozent / Programmangebot muss noch wachsen Dreidimensionale Filmwelten erobern nicht nur die Kinoleinwände, sondern auch die heimischen Wohnzimmer schneller als erwartet. Nach dem herausragenden Erfolg von "Avatar" werden allein im laufenden Jahr 48 ...

  • 07.01.2011 – 09:25

    IPO Watch Europe: Starkes Schlussquartal 2010 gibt Impulse für das Neue Jahr

    Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Emissionsvolumen hat sich gegenüber 3. Quartal vervierfacht / Gesamtvolumen erreicht 26 Milliarden Euro / Chinas Börsen liegen klar in Führung Das IPO-Jahr 2010 hat sich an Europas Börsen dank eines Endspurts im vierten Quartal versöhnlich verabschiedet. Von Oktober bis Ende Dezember 2010 verzeichneten die Aktienmärkte ...

  • 20.12.2010 – 09:20

    Mehr Licht - Kommunen könnten mit moderner Straßenbeleuchtung über 100 Millionen Euro sparen

    Frankfurt am Main (ots) - PwC-Analyse: Jede vierte Kommune schaltet Licht aus Kostengründen ab / Ausgaben je Straßenkilometer schwanken erheblich / Laternen sind durchschnittlich 21 Jahre alt Die Kommunen in Deutschland müssen in den kommenden Jahren einen großen Teil ihrer Straßenbeleuchtung modernisieren. Mittelfristig dürften sich die Investitionen allerdings ...