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WDR und Zeitsprung: Widerspruch gegen einstweilige Verfügung

Köln, 16. März 2006 (ots)

Contergan - ein Präparat, dessen Name
bis heu-te Synonym für den größten Arzneimittelskandal der deutschen 
Nachkriegsgeschichte ist.
Die Aachener Pharmafirma Grünenthal, seinerzeit Herstellerin des 
Medikaments, das in den sechziger Jahren die Missbildung von 
tausenden von Neugeborenen verursacht hat , hat vor dem Landgericht 
Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen den Westdeutschen Rundfunk 
sowie die Produktionsfirma Zeitsprung Film+TV Produktions GmbH 
erwirkt.
Sowohl der WDR als auch Zeitsprung werden Widerspruch gegen die 
ergangene Verfügung einlegen. Deren Grundlage ist eine 
Drehbuchfassung, die im Rahmen der Verfilmung weiterentwickelt und 
stark verändert wurde. Der Film selbst ist noch in Bearbeitung; seine
Fertigstellung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
"Das Thema  'Contergan' besitzt auch heute noch große Relevanz. So
wird die Erinnerung an die damalige Katastrophe bis heute durch 
tausende Behinderte oder Geschädigte wach gehalten. Wir haben uns 
historisch sensibel und künstlerisch verantwortungsvoll mit diesem 
Thema auseinandergesetzt. Der Film wird die wesentlichen historischen
Begebenheiten korrekt wiedergeben. Dafür steht auch die Tradition 
unserer politischen und zeitkritischen Fernsehfilme und der vielfach 
ausgezeichnete Regisseur Adolf Winkelmann", so WDR-Fernsehfilmchef 
Gebhard Henke.
"Wir haben bei allen Gesprächen mit dem Pharmaproduzenten 
Grü-nenthal  immer wieder darauf hingewiesen, dass es sich bei der 
Film-herstellung um einen fließenden Prozess handelt, der ständigen 
Än-derungen unterworfen ist. Die künstlerische Aufarbeitung brisanter
Themen deutscher Geschichte muss mit Mitteln des Fernsehfilms möglich
sein und bleiben," so der Produzent  von Zeitsprung, Michael 
Souvignier. "Im Vorfeld zu der ergangenen Verfügung wurden Gespräche 
mit der Firma Grünenthal  geführt.  Deren wesentliche Forderung war 
dabei, dass die Namen "Grünenthal" und "Contergan" im Film nicht 
genannt werden dürften.  Das konnte von uns angesichts der Tragweite 
der historischen Ereignisse nicht akzeptiert werden," so Souvignier 
weiter.
WDR-Pressestelle, Barbara Feiereis,  Tel. 0221-220.2705
Zeitsprung Film+TV Produktions GmbH, Michael Pauser,
Tel. 0221-94980234.

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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