Alle Storys
Folgen
Keine Story von CDU/CSU - Bundestagsfraktion mehr verpassen.

CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Widmann-Mauz/Philipp: Informationsfreiheitsgesetz gefährdet soziale Sicherungssysteme

Berlin (ots)

Zur Vertagung der für Freitag geplanten Abstimmung
über das Informationsfreiheitsgesetz durch die Koalitionsfraktionen
auf Grund der scharfen Kritik der Spitzenverbände der Krankenkassen
erklären die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-
Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz MdB und die zuständige
Berichterstatterin im Innenausschuss, Beatrix Philipp MdB:
Statt das Verwaltungshandeln für die Bürger transparent zu machen
gefährdet Rot-Grün mit dem Gesetzentwurf das System der gesetzlichen
Krankenversicherung.
Während einige Informationsfreiheitsgesetze in den Ländern den
Geltungsbereich ihrer Gesetze eng gefasst und z.B. sicher gestellt
haben, dass Behörden, die der Aufsicht des Landes unterstehen, nicht
zur Auskunft verpflichtet sind, ist dies im Falle des Bundes nicht so
vorgesehen. In dem Entwurf eines Informationsfreiheitsgesetzes ist
grundsätzlich festgelegt, dass jeder nach Maßgabe des Gesetzes
gegenüber den Behörden des Bundes einen Anspruch auf Zugang zu
amtlichen Informationen hat, ohne ein rechtliches Interesse darlegen
zu müssen. Für sonstige Bundesorgane und –einrichtungen gilt dieses
Gesetz, insoweit sie öffentlich-rechtliche Verwaltungsaufgaben
wahrnehmen.
Es ist daher davon auszugehen, dass auch die
Selbstverwaltungskörperschaften der gesetzlichen Krankenversicherung
nach diesem Gesetzentwurf informationspflichtig sind. Da Adressat des
Gesetzes aber nur die Bundesbehörden sind, stellt sich die Frage, ob
das Gesetz für die Spitzenverbände der Krankenkassen und/oder nur für
die bundesunmittelbaren Kassen gilt (also z.B. für Bundesknappschaft,
DAK, BARMER, BKK´en, etc.), während andere Kassenarten außen vor sind
(z.B. AOK´en). Dem gegenüber wären private Krankenkassen überhaupt
nicht zur Auskunft verpflichtet. Wettbewerbsnachteile der
gesetzlichen Krankenkassen untereinander aber auch zwischen
gesetzlicher und privater Krankenversicherung wären damit
vorprogrammiert.
Nachdem im Hinblick auf den Vollzugsaufwand im Gesetzentwurf
ausgeführt wird, dass für den Bundeshaushalt zusätzliche Personal-
und Sachkosten entstehen, stellt sich die Frage, welche zusätzlichen
Sach- und Personalkosten den Krankenkassen durch dieses Gesetz
entstehen? Es bleibt auch völlig unklar, wie Rot-Grün diesen
Mehraufwand mit dem in der Budgetierung der Verwaltungsausgaben zum
Ausdruck gebrachten Bestreben, die Verwaltungskosten der Kassen
gering zu halten, vereinbaren wollen.
Dem Verfasser des Gesetzentwurfs ist offenbar auch vollkommen
entgangen, dass es bereits in den Sozialgesetzbüchern Informations-
und Auskunftspflichten gibt und die Bundesregierung immer wieder
gerne darauf hinweist, dass die Versicherten ihre mit dem GMG
eingeführten Informationsrechte nur unzureichend wahrnehmen. Es
stellt sich nicht nur die Frage nach dem Verhältnis dieser
Spezialregelungen zu dem Informationsfreiheitsgesetz, sondern auch
nach dem Bedarf für zusätzliche Informationen.
Außerdem ist fraglich, wie Rot-Grün sicherstellen will, dass die
Befürchtungen der Spitzenverbände der Krankenkassen nicht eintreten
und zum Beispiel die pharmazeutische Industrie gestützt auf den
Entwurf eines Informationsfreiheitsgesetzes Arzneiverordnungsdaten
der Kassen oder eine konkurrierende Kasse Mitglieder- und
Leistungsdaten abfragt.
Schon jetzt ist erkennbar, dass wegen unvollständiger oder nicht
erteilter Auskünfte die Kassen von konkurrierenden Krankenkassen,
Ärzten, Klinikbetreibern und medizinischen Unternehmern verklagt
werden könnten, und somit fortwährenden Rechtsstreitigkeiten
ausgesetzt wären, die letztlich den Beitragszahler teuer zu stehen
kommen und das gegenseitige Vertrauen der Selbstverwaltungspartner
nachhaltig zerstören könnten.
Offenbar will Rot-Grün keine Möglichkeit auslassen, die
Verstaatlichung unseres Gesundheitswesens voranzutreiben. Die
kurzfristige Vertagung der Abstimmung über das
Informationsfreiheitsgesetz durch die Koalitionsfraktionen ist
letztendlich auch ein weiterer Beleg für die unzureichende Abstimmung
mit den Fachministerien und eine logische Fortsetzung des bisherigen
Verfahrenshickhacks.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email:  fraktion@cducsu.de

Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Weitere Storys: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
  • 12.05.2005 – 13:48

    Heinen: Glückwünsche zu Preisen für Verbraucherjournalismus

    Berlin (ots) - Zur Verleihung des Preises für Verbraucherjournalismus durch die Stiftung Warentest erklärt die Beauftragte für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ursula Heinen MdB: Die Aufklärung von Verbrauchern ist ein wichtiges Thema, das gerade in der Politik immer wieder intensiv diskutiert wird. Es kann jedoch nicht alleine Aufgabe der Politik oder der Unternehmen ...

  • 12.05.2005 – 12:44

    Pofalla: Mini-Wachstum bleibt ohne Wirkung am Arbeitsmarkt

    Berlin (ots) - Zur Veröffentlichung der Wachstumszahlen für das 1. Quartal 2005 durch das Statistische Bundesamt erklärt der Stv. Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ronald Pofalla MdB: Die leichte Aufhellung am Wachstumshimmel reicht angesichts der Rekord-Wachstumsflaute der letzten Jahre noch lange nicht aus, um tatsächlich zur Überwindung der tiefen Wirtschaftskrise in Deutschland beizutragen. Denn so ...

  • 12.05.2005 – 12:42

    Brähmig/Klimke: Längere Öffnungszeiten der Außengastronomie ermöglichen

    Berlin (ots) - Zur Einbringung eines Antrages der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für längere Öffnungszeiten der Außengastronomie anlässlich der Fußball- Weltmeisterschaft 2006 erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Tourismus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Brähmig MdB, und der zuständige Berichterstatter, Jürgen Klimke MdB: Die ...