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Zeitungsverleger gegen Product-Placement - Kritik an Plänen der EU-Kommission
BDZV-Präsident verurteilt Abhöraktionen und Durchsuchungen

Berlin (ots)

Mehr als 500 Teilnehmer beim Zeitungskongress in Berlin
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat die Pläne
der EU-Kommission, Product-Placement im Fernsehen freizugeben, scharf
verurteilt. Nicht nur das Fernsehen, sondern alle Medien würden durch
solche Regelungen an Glaubwürdigkeit verlieren, sagte BDZV-Präsident
Helmut Heinen heute in Berlin in Anwesenheit der für Medien und
Informationsgesellschaft zuständigen EU-Kommissarin Viviane Reding
bei der Eröffnung des Zeitungskongresses. "Was da unter den
wohlklingenden Begriffen 'Liberalisierung' und 'Deregulierung'
angeboten wird, bedeutet in der Konsequenz eine Aufhebung der
sauberen Trennung von Werbung und Programminhalten", sagte Heinen.
Wer Werbung und Programm vermische, führe die Verbraucher in die
Irre. Es sei grotesk, dass die EU-Kommission sich einerseits für
Product-Placement stark mache und andererseits Werbeverbote und
-restriktionen durchsetze. Unter dem Deckmantel des
Verbraucherschutzes fänden schwere Eingriffe in die
Kommunikationsfreiheit statt.
Von der neuen Bundesregierung erwarten die Zeitungsverleger, so
der BDZV-Präsident, eine "schonungslose Aufklärung und
zielorientierte Debatte" über die großen Zukunftsfragen wie
demografische Entwicklung, soziale Absicherung versus
Eigenverantwortung, innere Sicherheit versus Bürgerfreiheit. Die
Zeitungsverleger seien bereit, eine "vorausschauende, gut begründete
Reformpolitik" zu unterstützen. In diesem Zusammenhang hob Heinen
hervor, wie wichtig die Zeitungen für die politische Meinungs- und
Willensbildung sei. Das Medium sei frei von Talkshowmentalität.
Ausdrücklich warnte der BDZV-Präsident davor, den reduzierten
Mehrwertsteuersatz für Presseerzeugnisse anzutasten. Zeitungen seien
keine beliebige Ware, und es sei nicht nachvollziehbar, warum die
Ausübung der Pressefreiheit mit einer Steuer belastet werde. In
diesem Zusammenhang verwies Heinen auf andere EU-Staaten wie Belgien,
Dänemark, Großbritannien, Norwegen und Finnland, wo es den
Mehrwertsteuer-Nullsatz für Presseerzeugnisse gebe.
Deutliche Kritik übte der BDZV-Präsident an Eingriffen in die
Pressefreiheit durch Abhöraktionen gegen Journalisten und
Durchsuchungen von Büros und Wohnräumen. Die jüngsten Ereignisse in
Sachsen und in Potsdam belegten, dass vor allem dann durchsucht und
beschlagnahmt werde, wenn die Behörden undichte Stellen in den
eigenen Reihen aufdecken wollten.
Zur Entwicklung des Zeitungsmarktes sagte Heinen, dass die Verlage
nach drei schweren Jahren so innovativ seien wie nie zuvor. In diesem
Zusammenhang würdigte er die neuen Tabloid-Zeitungen, mit denen vor
allem junge Leser erreicht würden. Zu den neuen Geschäftsfeldern
zählte er auch den Verkauf von Büchern, CDs und DVDs. Im Zentrum
bleibe bei allen neuen Aktivitäten allerdings das Kernprodukt
"Zeitung".
Mehr als 500 Vertreter aus Verlagen, Politik, Wirtschaft und
Kultur nehmen am zweitägigen Zeitungskongress des BDZV teil. Während
heute politische Themen im Mittelpunkt stehen, bildet morgen ein
Fachkongress unter dem Motto "Neue Wege zum Erfolg" den Schwerpunkt.

Pressekontakt:

Hans-Joachim Fuhrmann
Telefon: 030/ 726298-210
E-Mail: fuhrmann@bdzv.de

Anja Pasquay
Telefon: 030/ 726298-214
E-Mail: pasquay@bdzv.de

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