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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

DBU: Günstige Mode zu welchem Preis?

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Die globale Kampagne Fashion Revolution Day am 24. April mahnt seit 2013 jedes Jahr an den Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch mit mehr als tausend Toten. Wie kann ein notwendiger ökologischer und sozialer Wandel in der internationalen Textilherstellung vorangetrieben werden? Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat ein Projekt in Ulm gefördert, um Schülerinnen und Schüler für einen nachhaltigen Modekonsum zu sensibilisieren.

Hiermit senden wir Ihnen eine Pressemitteilung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Über eine Veröffentlichung freuen wir uns.

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Günstige Mode zu welchem Preis?

DBU-Projekt zum Fashion Revolution Day am 24. April

Ulm. Neun Jahre sind seit dem Zusammenbruch der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch vergangen, einer der folgenschwersten Unfälle in der internationalen Textilindustrie mit fast 1.150 Toten. Die globale Kampagne Fashion Revolution Day am 24. April erinnert seit 2013 jedes Jahr an das Unglück, verbunden mit der Frage, wie Textilproduktion sich verändern muss, um solche verheerenden Unglücke zu verhindern. Ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördertes Projekt der Universität Ulm sensibilisiert passend zum Aktionstag Jugendliche für einen nachhaltigen Modekonsum.

Bei dem DBU-Projekt „BNTextillabor“ der Universität Ulm zusammen mit der Technischen Universität Berlin drehte sich alles um einen bewussteren Modekonsum und eine nachhaltigere Textilindustrie. „Das Projekt soll Jugendlichen dabei helfen, ihr eigenes Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen“, sagt Prof. Dr. Martin Müller vom Institut für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Ulm und Co-Leiter des DBU-Projekts. Nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis: Schülerinnen und Schüler in Berlin und Ulm legten selbst Hand an und arbeiteten an Nähmaschinen. „Auf diese Weise wollen wir ein Bewusstsein wecken, beim Kleidungskauf und darüber hinaus gezielte und nachhaltige Entscheidungen zu treffen“, so Müller.

Die Textilindustrie braucht Wandel

Veränderungen der Textilindustrie seien sowohl aus ökologischer wie sozialer Sicht notwendig. Der weltweite Textilkonsum hat Müller zufolge durch Trends wie der Fast Fashion – sprich Kleidung, die günstig hergestellt und verkauft wird – in den vergangenen 20 Jahren erheblich zugenommen. In Deutschland zählt die Textilindustrie laut Umweltbundesamt (UBA) zu einer der größten Konsumgüterbranchen: Jahr für Jahr schlagen demnach pro Person etwa 15 Kilogramm neue Kleidung zu Buche, ein Spitzenwert. Das DBU-Projekt richte sich vor allem an Schülerinnen und Schüler, da Jugendliche, so Co-Projektleiter Müller, mit stetig wachsender Kaufkraft besonders vom Fast Fashion-Trend betroffen seien. „Die Textilherstellung hat große ökologische Auswirkungen“, sagt Dr. Thomas Pyhel, DBU-Referent für Umweltbildung und fachlicher Betreuer des Projekts. „Pestizide beim Baumwollanbau, Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid durch lange Transportwege sowie Wasser- und Luftverschmutzung durch Färbeprozesse sind nur einige davon.“ Schlechte Arbeitsbedingungen und geringe Löhne in einigen Produktionsländern verschlimmern zudem die Lage.

Instagram-Kanal für Second Hand-Kleidung und recycelbare Bauchtaschen

Ein Instagram-Kanal für Second Hand-Kleidung, die Herstellung von Kapuzenjacken ohne große Abfallprodukte (sogenannte Zero-Waste Pullover) oder recycelbare Bauchtaschen: Die Schülerinnen und Schüler haben sich zusammen mit den kooperierenden Verbänden nicht nur mit Theorie begnügt, sondern am Thema in der Praxis gearbeitet und eigene Projekte entwickelt. Das Resümee des Forschungsteams der Universitäten in Berlin und Ulm zum BNTextillabor: „Die Möglichkeit, nachhaltiges Verhalten zwar in einem Experiment, aber doch in realen Zusammenhängen auszuprobieren, hat sehr großes Potential“, so Müller. „Jugendliche werden dazu angeregt, Ideen für alternativen, nachhaltigen Konsum zu entdecken.“ Dies gelte nicht nur für Kleidung. „Umweltfreundliche Verhaltensweisen lassen sich auch in andere Lebensbereiche wie Ernährung übertragen“, sagt Müller. Die Infos im DBU-Projekt sind in einem Guidebook zusammengestellt. DBU-Projektbetreuer Pyhel: „Die Hoffnung ist, durch die Kombination von theoretischem Wissen und selbständigen Lösungen ein Bewusstsein für einen nachhaltigeren Umgang mit Textilien zu wecken.“

Aufklärung als ein Schlüssel für Veränderung

Seit Anfang der Woche machen Menschen in den sozialen Medien auf den Fashion Revolution Day aufmerksam, indem sie ihre Kleidung auf links tragen. Das Ziel: Mit dem ansonsten verborgenen „Made in“-Etikett wird sichtbar, wo Jeans, T-Shirts und Pullover hergestellt worden sind. „Technologische Weiterentwicklungen zur Überwindung von Umwelt- und Sozialproblemen sind wichtig“, sagt Müller. „Sie werden aber nur wirksam, wenn weniger produziert und konsumiert wird. Dafür müssen die Menschen sensibilisiert werden.“

Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier: https://www.uni-ulm.de/mawi/bntextillabor/projekt/

Fotos nach IPTC-Standard zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de

Wann immer das generische Maskulinum verwendet wird, dient dies lediglich der besseren Lesbarkeit. Gemeint sein können aber alle Geschlechter.

Klaus Jongebloed
- Pressesprecher –

An der Bornau 2
49090 Osnabrück
0541|9633-521
0171|3812888
 www.dbu.de
Weiteres Material zum Download

Dokument:  PM-048-2022 Fashion Revolution Day.docx
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