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Welternährungsgipfel in Rom geht heute zu Ende: 100.000 sterben täglich an Unterernährung:

Friedrichsdorf/Rom (ots)

Der heute in Rom zu Ende gehende zweite
UN-Ernährungsgipfel hat nach Ansicht von WORLD VISION zu wenig
bewegt, um die Zahl der Hungeropfer drastisch zu senken. Weltweit
hungern laut den Vereinten Nationen mehr als 800 Millionen Menschen,
rund 100.000 sterben täglich an den Folgen von Unterernährung.
Die internationale Gemeinschaft habe zu wenig getan, um die Zahl
der Hungernden zu halbieren, wie es beim letzten Gipfel im November
1996 für das Jahr 2015 als Ziel gesetzt wurde, bemängelt Albrecht
Hartmann, Leiter der Entwicklungszusammenarbeit von WORLD VISION
Deutschland. "Das ist auch eine Folge vernachlässigter Maßnahmen zur
Ernährungssicherung und zur Entwicklung ländlicher Räume seitens der
Industrieländer", kommentiert Hartmann die enttäuschende Bilanz des
Welternährungsgipfels in Rom.
"Bauern in Entwicklungsländern brauchen leichteren Zugang zu Land,
höherwertige Agrartechnik und das Wissen, wie widerstandsfähige
Produkte angebaut und anschließend vermarktet werden." Auch würden,
so Hartmann, die armen Länder häufig immer noch von den Agrarmärkten
ausgeschlossen. "Hohe Zölle und landwirtschaftliche Subventionen bei
uns machen es vielen Ländern schwer, auf dem Weltmarkt zu bestehen."
"Leider nimmt die Öffentlichkeit humanitäre Katastrophen nur
selektiv wahr", ergänzt  Hartmann. Dass aber ein Großteil der
Bevölkerung ständig Hunger leide, interessiere nur wenige, konkrete
Aktionen dagegen gebe es kaum. Welternährungsfragen hätten bei den
Regierungen der Industrienationen keine hohe Priorität. Mit Ausnahme
Spaniens habe kein Industriestaat einen Staats- oder Regierungschef
zum Gipfel nach Rom geschickt.
WORLD VISION beklagt auch die leidige Diskussion beim
Ernährungsgipfel um Nahrung als Menschenrecht. "Hunger ist eine der
schlimmsten Verletzungen der Menschenwürde. In einer Welt des
Überflusses liegt es in unserer Macht, den Hunger zu beenden. Das
Versagen, dieses Ziel zu erreichen, sollte uns alle mit Scham
erfüllen", kritisierte UN-Generalsekretär Kofi Annan, lobte
gleichzeitig aber auch die neue "Internationale Allianz gegen
Hunger", die fortan die Zahl der Hungernden halbieren will, was
aufgrund "mangelnden politischen Willens" bislang gescheitert sei.
Die UN schätzt die Zahl der Hungernden auf 816 Millionen Menschen,
davon leben 777 Millionen in Entwicklungsländern und mehr als 38
Millionen in so genannten Schwellenländern. Laut FAO müssten jährlich
22 Millionen Menschen vom Hunger befreit werden und jeder
Teilnehmerstaat des Gipfels musste 25,5 Milliarden Euro aufbringen,
um das Ziel der "Internationalen Allianz gegen Hunger" zu erreichen.
Dazu FAO-Chef Jacques Diouf: "Davon ist die Realität aber weit
entfernt."
HINTERGRUND
WORLD VISION Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles
christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten langfristige
Entwicklungshilfe und humanitäre Nothilfe. Mehr als 100 Projekte
werden momentan in 36 Ländern durchgeführt. WORLD VISION Deutschland
ist Teil der weltweiten WORLD VISION-Partnerschaft mit 46 nationalen
Büros und über 10.000 Mitarbeitern in fast 100 Ländern. WORLD VISION
unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der
Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem
Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen.
WORLD VISION ist der weltweit größte Verteiler von Lebensmitteln im
Auftrag des Welternährungsprogrammes (WFP).
KONTAKT
Für Fragen und Interviews können Sie sich jederzeit wenden an: Kurt
Bangert (Tel. 06172-763 150 oder 0172-212 7738) oder Sönke Weiss (
06172-763 152 oder 0162-9078430). Auf Anfrage stellen wir Ihnen
weitere Infos zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie im Internet
http://www.worldvision.de
WORLD VISION Deutschland e.V.
Tel.: ++49 (0) 6172 763-150 / 151 / 152
Fax:  ++49 (0) 6172 763 270
E-Mail:  Kurt_Bangert@wvi.org
Internet: http://www.worldvision.de

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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