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G8-Bilanz: Versprochen ist versprochen - wird von G8 gebrochen!
World Vision sieht Glaubwürdigkeit der G8 Länder in Frage gestellt
Lichtblick - Partnerschaft zur Nahrungsmittelkrise

L'Aquila (ots)

Zum Abschluss des G8 Gipfels in Italien macht die
Kinderhilfsorganisation World Vision darauf aufmerksam, dass viele 
Versprechen, die 2005 in Gleneagles gegeben wurden, nun nicht mehr 
gehalten werden können.
In 2005 wurde versprochen, folgende Ziele bis 2010 zu erreichen:
1.	....die Hilfszusagen für Afrika auf 25 Milliarden US-Dollar zu 
verdoppeln. Realität: bis Ende diesen Jahre werden voraussichtlich 
lediglich etwas mehr als 10 Milliarden US-Dollar für Afrika zur 
Verfügung gestellt. Ziel verfehlt!
2.	....Erhöhung der gesamten Entwicklungshilfezusagen um 50 
Milliarden US-Dollar. Realität: Ziel wahrscheinlich um
      2/3 verfehlt!
3.	....allgemeiner Zugang zu AIDS-Behandlung für alle, die es 
benötigen. Realität: Ende 2007 hatten lediglich 3 Millionen Menschen 
Zugang zu AIDS-Behandlung. Laut WHO werden bis zum nächsten Jahr aber
mindestens 10 Millionen Menschen diesen Zugang benötigen. Ziel 
verfehlt!
4.	...allen Schwangeren, die mit dem HI-Virus infiziert sind, Zugang 
zu Medikamenten ermöglichen, die die Übertragung von der Mutter auf 
das Kind verhindern. Realität: Gerade 11 % der Schwangeren, die mit 
dem HI-Virus infiziert sind, haben bisher Zugang zu entsprechenden 
Medikamenten. Ziel weit verfehlt!
5.	...Beteiligung an der Vollfinanzierung des Globalen Fonds zur 
Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria. Realität: Für die Jahre
2009 und 2010 fehlen dem Global Fund noch 3 Milliarden US-Dollar, um 
seine bedarfsorientierten Programme durchführen zu können. Ziel 
verfehlt!
Marwin Meier betont: "Diese niederschmetternden Tatsachen machen 
klar, dass die G8 ihre klar gegebenen Versprechen brechen werden. Die
Glaubwürdigkeit der G8 hat in L'Aquila erheblich gelitten. Die 
reichsten Länder der Welt sind nicht in der Lage, eine Lösung für die
Armen in der Welt zu finden."
Das bedeutet: Weiterhin werden jährlich 9,2 Millionen Kinder unter
fünf Jahren an vermeidbaren Krankheiten sterben. Mehr als eine halbe 
Million Mütter werden eine Schwangerschaft mit dem Leben bezahlen 
müssen.
Meier erläutert: "Besonders problematisch ist die im 
Abschluss-Kommuniqué erstmals aufgeführte 'Gesamt-Länder-Bilanz', die
auch alle eingenommenen Spendengelder aller NGOs auf die G8-Zusagen 
eines Landes anrechnen soll."
"Einziger Lichtblick ist die neue Partnerschaft zur 
Nahrungsmittelkrise", so Meier. "Auch wenn wir derzeit noch nicht 
wissen, ob bei dieser Initiative frische finanzielle Zusagen 
ausgehandelt wurden und auch die bedürftigsten Länder profitieren, 
ist zu begrüßen, dass die Hilfe künftig stärker auf die Förderung der
Landwirtschaft fokussiert ist." Im Kampf gegen Hunger und extreme 
Armut kann nachhaltige Landwirtschaft Millionen Kleinbauern stärken, 
die zurzeit um ihr Überleben kämpfen müssen. World Vision engagiert 
sich in 24 afrikanischen Ländern, in Süd- und Südostasien und 
Lateinamerika für integrierte ländliche Entwicklung und bei den 
Vereinten Nationen für eine bessere Absicherung der Kleinbauern, die 
im Regelfall nicht gegen Verluste versichert sind.

Pressekontakt:

Interviews mit Marwin Meier in L'Aquila vermittelt Silvia Holten,
World Vision Pressesprecherin unter
0049 (0)175-29 59 758

HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den
Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im
Finanzjahr 2008 wurden 253 Projekte in 49 Ländern durchgeführt.
www.worldvision.de

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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