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G8-Gipfel: Gesamt-Länder-Bilanz verschleiert Versagen der G8
World Vision: "Was hier passiert, kommt einem Banditenstreich gleich."

L'Aquila (ots)

Die internationale Kinderhilfsorganisation World
Vision verurteilt aufs Schärfste die Mogelpackung, die sich hinter 
der sogenannten Gesamt-Länder-Bilanz verbirgt. "Was hier auf dem 
Gipfel passiert, kommt einem Banditenstreich gleich", sagt Marwin 
Meier, Gesundheitsexperte von World Vision Deutschland. "Die G8 
verschleiern ihr Versagen, indem sie Spendengelder der NGOs nehmen, 
um ihre Versprechen erfüllen zu können. Am vergangenen Montag 
veranstaltete World Vision in Rom eine Aktion, in der symbolisch die 
Jagd nach Milliarden der G8 dargestellt wurde. Wir haben nicht damit 
gerechnet, dass diese humorvoll gemeinte Aktion Realität werden 
könnte."
In Heiligendamm versprach die Bundesregierung beispielsweise, 4 
Milliarden Euro für die Bekämpfung von HIV & AIDS bereit zu stellen. 
Ein Jahr später in Hokkaido wurde beschlossen, diese Summe bis 2012 
auszuschütten. Das wären rund 850 Millionen Euro pro Jahr. Laut 
eigenen Angaben stellt die Bundesregierung derzeit pro Jahr 500 
Millionen Euro zur Verfügung. Damit bleibt eine Lücke von 350 
Millionen Euro im Jahr. Nach dem jetzt vorliegenden Kommuniqué könnte
die Bundesregierung die von World Vision eingenommenen Spendengelder 
auf ihre eigene Bilanz anrechnen.
"Das ist so, als würden Sie ihrem Patenkind versprechen, ihm zu 
seinem 18. Geburtstag 1000,- Euro zu schenken und wenn das 
Versprechen eingelöst werden soll, sagen Sie, die Oma und andere 
Verwandte hätten schon 800,- Euro gegeben und damit müssten Sie nur 
noch 200,- Euro geben", betont Meier.
Der Vorstandsvorsitzende von World Vision Deutschland, Christoph 
Waffenschmidt erklärt: "Wir werden solch ein Verhalten nicht 
hinnehmen. Das Geld unserer Spender kann nicht in eine Gesamtbilanz 
der deutschen Bundesregierung eingerechnet werden. Außerdem besteht 
nun die Gefahr, dass die Diskussion, welche Gelder in die 
Entwicklungshilfebilanz eines Landes eingerechnet werden können, 
wieder aufflammt."
World Vision Deutschland investierte in den vergangenen zwei 
Jahren für die Bekämpfung von HIV und AIDS mehr als 4 Millionen Euro.
Unter anderem arbeitet die Organisation daran, neue Infektionen zu 
vermeiden und die Menschen über die Krankheit aufzuklären, kümmert 
sich auch um Waisenkinder, die ihre Eltern durch Aids verloren haben.

Pressekontakt:

Interviews mit Marwin Meier in L'Aquila vermittelt Silvia Holten,
World Vision Pressesprecherin unter 0049 (0)175-29 59 758

HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den
Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im
Finanzjahr 2008 wurden 253 Projekte in 49 Ländern durchgeführt.
www.worldvision.de

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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