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Kölner Stadt-Anzeiger: "Die Nato-Politik zu Georgien legt die Lunte an ein Pulverfass" Ulrich Weisser, früher Chefstratege der Bundeswehr: Das Bündnis braucht Russland zur Konfliktlösung

Köln (ots)

Heftige Kritik an der Nato-Politik gegenüber Russland
übt Ulrich Weisser, Vize-Admiral a.D. und früher als Leiter des 
Planungsstabes Chefstratege der Bundeswehr. Das Bündnis steuere auf 
eine Konfrontation mit Russland zu, deren Gefahren in keinem 
Verhältnis zu den Problemen Georgiens stehen, schreibt Weisser in 
einem Gastbeitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger" (Wochenendausgabe).
"Die Scharfmacher in der Nato, allen voran die USA, haben 
durchgesetzt, dass es vorerst keine Sitzungen des Nato-Russland-Rates
mehr gibt", beklagt Weisser, der auch an führender Stelle in der Nato
tätig war. Dabei sei der Nato-Russland-Rat gerade "als Forum für 
Konsultationen zwischen der Nato und Russland in Krisenzeiten" 
gegründet worden.
"Die USA, Großbritannien, Polen und die Balten haben das Bündnis auf 
einen gefährlichen Kurs gebracht, der für Europa nichts Gutes 
verheißt", schreibt Weisser. Er weist darauf hin, dass der Nahe und 
Mittlere Osten die krisenträchtigsten Regionen der Welt seien und für
Europa eine ständige strategische Herausforderung. "Zentralasien hat 
alle Ingredienzien für Krisen und Konflikte: immense Energievorräte, 
vielfache ethnische Gegensätze, korrupte Regime, islamische 
Fundamentalisten und ölbestimmte Gegensätze der Weltmächte", 
argumentiert Weisser. Wer die Lunte an dieses Pulverfass lege, können
nur verlieren: "Georgien rasch in die Nato aufzunehmen bedeutet 
nichts anderes", schreibt Weisser.
Die Allianz brauche Russland - "für politische Lösungen auf dem 
Balkan, im Iran, im Nahost-Konflikt und vor allem für 
Energiesicherheit". Deshalb sei es im deutschen Interesse, einen 
anderen Kurs zu steuern und "dabei durchaus in Kauf zu nehmen, im 
Gegensatz zur Bush-Administration und zu einigen unserer Nachbarn im 
Osten zu stehen".

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