Alle Storys
Folgen
Keine Story von BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. mehr verpassen.

BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.

BGA: Gute Nachricht vom Handel

Berlin (ots)

"Dank von Außen kommender Impulse blickt der
Großhandel - nach zwei geradezu katastrophalen Jahren - erstmals
wieder verhalten optimistisch in die Zukunft." Dies erklärt Anton F.
Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und
Außenhandels (BGA), in Berlin bei der Vorstellung der Ergebnisse des
BGA-Großhandels-Indikators sowie seiner jüngsten
Unternehmensbefragung. Der Grund hierfür seien jedoch nicht die
politischen Beschlüsse des vergangenen Jahres. Vielmehr werde der
Großhandel als Beschaffungs- und Absatzorganisation deutscher
Produzenten überproportional vom weltwirtschaftlichen Aufschwung
profitieren. Das Jahr 2003 sei, so Börner, auch für den Großhandel
enttäuschend verlaufen. Aber, während das Bruttoinlandsprodukt fiel
und andere Branchen Umsatzrückgänge hinnehmen mussten, stiegen die
Umsätze im Großhandel in 2003 moderat und exakt wie prognostiziert -
um nominal 0,7 und real 0,1 Prozent - an.
Aufgrund des weltweiten Aufschwungs erwartet der BGA für 2004
einen Anstieg des deutschen Bruttoinlandsproduktes um 1,5 Prozent.
"Der leichte Aufwärtstrend wird mit Deutschland wenig und mit dem
Rest der Welt viel zu tun haben. Achillesferse der Entwicklung bleibt
die Binnenwirtschaft, so Börner.
Für das laufenden Jahr rechnet Börner abermals damit, dass das
Wachstum im Großhandel das der deutschen Volkswirtschaft übersteigt.
Die vergangenen Jahre habe die Branche zur Konsolidierung und
Anpassung an die herrschenden Bedingungen genutzt und profitierte nun
von den außenwirtschaftlichen Impulsen auf die inländische Industrie.
Umsatzsteigerungen zwischen 1,7 und 1,9 Prozent seien erreichbar.
Problematisch bleibe der anhaltend schwache Konsum. Erfreulich habe
sich der halbjährlich vom BGA ermittelte Großhandels-Index
entwickelt, der im Januar zum zweiten Mal in Folge auf nunmehr 97,9
Punkte stieg und nach dem jüngsten Anstieg um 11,3 Punkten nun kurz
vor einem Ausgleich positiver und negativer Urteile stehe. Die
Entwicklung der Umsätze, der Ertragssituation und der
Großhandelskapazitäten bleibe weiterhin unbefriedigend, jedoch wiesen
insbesondere die Erwartungs-Parameter in Richtung Besserung. Der
Beschäftigungsabbau der vergangenen zwei Jahre konnte - anders als im
Einzelhandel - erfolgreich gestoppt werden. 16 Prozent der befragten
Unternehmen planten sogar, die Beschäftigung im Verlauf der kommenden
sechs Monate aufzustocken.
Der Politik stellen die Befragten ein geradezu desaströses Zeugnis
aus: In keinem einzigen Bereich können die bisherigen
Reform-Leistungen überzeugen. Im Großhandel werden die im
Vermittlungsausschuss getroffenen Vereinbarungen demzufolge keine
zusätzlichen Jobs schaffen oder gar nachhaltige und zusätzliche
Wachstumsimpulse auslösen. 99 Prozent des Großhandels mit immerhin
über 100.000 Unternehmern und rund 1,2 Millionen Beschäftigten
erwarten von den verabschiedeten Steuergesetzen keine positiven
Effekte für Wachstum und Beschäftigung. Auf betrieblicher Ebene sehen
70 Prozent der Befragten keine Entlastung bzw. sogar Mehrbelastungen.
Der BGA-Präsident forderte stärkere Anstrengungen zur
Haushaltskonsolidierung und die Rückkehr zur Marktwirtschaft. Der
wiederholte Verstoß gegen den europäischen Stabilitätspakt, schade
langfristig auch den deutschen Wachstumsgrundlagen. "Ich habe Herrn
Solbes ausdrücklich unterstützt, seinen konsequenten Kurs zur Wahrung
des Stabilitäts- und Wachstumspaktes umzusetzen." 98 Prozent der
Unternehmen gaben an, die Maßnahmen am Arbeitsmarkt reichten nicht
aus. 85 Prozent sind der Meinung, die jüngste Anhebung des
Schwellenwertes im Kündigungsschutzgesetz auf 10 Mitarbeiter sei zu
gering ausgefallen. In diesem Bereich gaben die Hälfte an, die
Heraufsetzung des Schwellenwertes würde Neueinstellungen erleichtern.
Dies zeige laut Börner deutlich, dass dies der richtige Weg für mehr
Beschäftigung ist, hierzu müsse der Schwellenwert jedoch deutlich auf
50 Mitarbeiter angehoben werden. Auch die hohen Lohnnebenkosten
bleiben ein weiteres Einstellungshindernis und blockieren damit unser
Wachstum. "Die deutsche Wirtschaftspolitik engt die
Wachstumsmöglichkeiten des Großhandels ein. Die begonnenen Reformen
des Jahres 2003 reichen bei weitem nicht aus, die unzureichenden
Rahmenbedingungen für Unternehmen spürbar zu verbessern. Im Zuge der
EU-Osterweiterung steigt auch für zahlreiche mittelständische
Unternehmen die Attraktivität, über Betriebsverlagerungen in die
Beitrittsländer nachzudenken", so Börner.
Mehr denn je sei er davon überzeugt, dass Deutschland einen echten
Neuanfang sowohl beim Steuer- als auch beim Arbeitsrecht brauche und
schaffen könne. Deshalb forderte der BGA-Präsident Bundesregierung
und Opposition auf, es nicht bei den Lippenbekenntnissen zum
Jahresende zu belassen. "Die Signalwirkung eines klaren Steuerrechts
mit einem Spitzensteuersatz von maximal 35 Prozent wäre für Bürger
und Unternehmer immens und würde zudem Investoren aus der ganzen Welt
anlocken. Einhergehend mit einigen mutigen Schritten bei der
Liberalisierung des Arbeitsmarktes könnte dies Deutschland in wenigen
Jahren zurück an die Spitze der Wachstumsmärkte bringen und
Innovationsgipfel, Ausbildungsplatzabgaben, Hartz- und
Rürup-Kommissionen sämtlich überflüssig machen."
Ansprechpartner: 
André Schwarz 
Pressesprecher 
Telefon: 030/ 59 00 99 520 
Telefax: 030/ 59 00 99 529

Original-Content von: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.
Weitere Storys: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.
  • 15.01.2004 – 12:54

    Börner: Bundesregierung mitverantwortlich für BIP-Rückgang

    Berlin (ots) - "Die deutsche Wirtschaftsleistung ist noch schlechter als die Bundesregierung angenommen hatte. Die Politik trägt hierfür eine starke Mitverantwortung, weil sie die notwendigen Wirtschaftsreformen viel zu spät und viel zu zaghaft angegangen ist. Ohne den positiven Beitrag des Exports wäre der Rückgang des Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch ...

  • 09.01.2004 – 12:35

    BGA: Außenhandel ohne Impulse

    Berlin (ots) - "Die Entwicklung im Außenhandel bleibt hinter den Erwartungen zurück. Trotz klarer Signale für einen weltwirtschaftlichen Aufschwung erzielen wir derzeit im Export noch nicht einmal das durchschnittliche Wachstum. Der leichte Rückgang im November passt in das Bild eines insgesamt enttäuschenden Außenhandelsjahres 2003." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), heute in Berlin. ...

  • 05.01.2004 – 12:46

    Großhandel hofft auf 2004 - Binnenwirtschaft stärken!

    Berlin (ots) - "Die deutsche Binnenwirtschaft kam auch am Ende des vergangenen Jahres nicht mehr in Fahrt. Entsprechend unbefriedigend entwickelten sich die Umsätze beim konsumnahen Großhandel aber auch im Investitionsgüterbereich. Der Produktionsverbindungshandel profitierte allenfalls von der wachsenden Dynamik der Weltmärkte." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- ...