Alle Storys
Folgen
Keine Story von NDR Norddeutscher Rundfunk mehr verpassen.

NDR Norddeutscher Rundfunk

NDR-Doku: RAF wollte Helmut Schmidt entführen

Hamburg (ots)

Bundeskanzler Helmut Schmidt entging vor 30 Jahren
nur knapp einer Entführung durch die RAF. Dies bestätigte der 
ehemalige RAF-Terrorist Peter-Jürgen Boock in einem exklusiven 
Interview, das im Rahmen der NDR-Dokumentation "Die RAF" am Sonntag, 
9. September, um 21.45 Uhr und am Montag, 10. September, ab 20.15 Uhr
im Ersten zu sehen sein wird. Erst vor wenigen Tagen war bekannt 
geworden, dass in der RAF auch über eine Entführung von Schmidts 
Vorgänger als Bundeskanzler, Willy Brandt, diskutiert worden war.
"Andreas Baader und Gudrun Ensslin wollten, dass wir Helmut 
Schmidt als Geisel nehmen", sagte Boock den Autoren des Zweiteilers, 
Stefan Aust und Helmar Büchel. "Wir haben Schmidts Hamburger 
Reihenhaus von einem Gebäude schräg gegenüber eingehend beobachtet", 
erinnert sich Boock. Der Plan sei zu Beginn des Deutschen Herbstes 
1977 nur deshalb nicht umgesetzt worden, weil er der RAF-Spitze 
angesichts der Sicherungsmaßnahmen und der Zahl der Personenschützer 
des Bundeskanzlers nach längerem Abwägen als "zu riskant" erschienen 
sei. Auch der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher sei bei 
Baader und Ensslin "ganz weit oben auf der Liste" gewesen, so Boock, 
"da wollten sie, dass er erschossen wird". Auch dieses Vorhaben wurde
wegen der umfangreichen Sicherungsmaßnahmen für Mitglieder des 
damaligen Bundeskabinetts nicht in die Tat umgesetzt.
Weder Genscher noch Schmidt wussten bislang von diesen Plänen. Im 
Interview mit Aust und Büchel berichtete Helmut Schmidt allerdings, 
dass er nach der Schleyer-Entführung gemeinsam mit seiner Ehefrau 
Loki vorsorglich eine Erklärung zu den Akten gegeben habe, im 
Entführungsfall keineswegs ausgetauscht werden zu wollen.
Sendetermine: Sonntag, 9. September, 21.45 Uhr, und              
Montag, 10. September, 20.15 Uhr, Das Erste
6. September 2007

Pressekontakt:

NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199

Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: NDR Norddeutscher Rundfunk
Weitere Storys: NDR Norddeutscher Rundfunk