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Neue Westfälische (Bielefeld): Schüsse auf Afrikaner Das Problem angehen Carsten Heil

Bielefeld (ots)

Ein Mensch schießt in Italien unweit von Rom gezielt auf ausländisch aussehende Personen. Nun könnte man das als Einzeltat eines durchgeknallten Nazis abtun und sich den Alltagsgeschäften widmen. In Cottbus schlagen und stechen seit Wochen Einheimische und Flüchtlinge aufeinander ein. Am Wochenende demonstrierten Flüchtlingsunterstützer und -gegner gegeneinander. Man könnte schulterzuckend zur Tagesordnung zurückkehren. Ist eben so. In Calais fallen Flüchtlinge unterschiedlicher Herkunftsregionen teils mit Stangen übereinander her. Aus nackter Not, so wird berichtet, es seien Verteilungskämpfe. Müssen sie halt nicht nach Europa kommen, könnte man sagen und sein Tagewerk fortsetzen. Vor der Küste Libyens werden wieder vermehrt Boote voller Geflüchteter gesichtet, die Menschen größtenteils gerettet. Hilfsorganisationen sprechen vom Januar als dem "seit langem schlimmsten Monat". Man könnte sich abwenden und denken: was geht es mich an? In Oerlinghausen (Kreis Lippe) verfasst ein anonymer Schreiber ein Pamphlet, in dem er den dort zusammengefassten Migranten eine Reichspogromnacht androht, nur schlimmer. Man könnte sagen, der spinnt und sich abwenden. Alle fünf Nachrichten stammen aus den vergangenen drei Tagen. In allen Fällen hängen die Exzesse mit Nichtstun zusammen: Europa hilft Italien und anderen Erstländern (nach Dublin II) nicht, mit dem Flüchtlingsthema angemessen umzugehen. In Cottbus lässt das Land Brandenburg die Kommune allein, statt mit Geld und Personal (auch Polizei) die Beteiligten auf allen Seiten im Zaum zu halten. Hilfsangebote, notfalls auch robuste, fehlen in Calais und im Mittelmeer. In Oerlinghausen nimmt die Landesregierung in Person des zuständigen Staatssekretärs Andreas Bothe die Sorgen der Bürger und auch die Perspektivlosigkeit der Migranten nicht ernst. Das Problem wird sich nicht von allein lösen. Wegschauen vergrößert es nur. Mit einem ausgewogenen Konzept von Hilfe und Härte, von Kommunikation und Konsequenz aller Ebenen, von der EU bis zum Einzelnen, ist mehr zu erreichen.

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