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Greenpeace veröffentlicht Deutschlandkarte zu Gen-Mais-Feldern
Anbau von Gen-Pflanzen bleibt in der deutschen Landwirtschaft die Ausnahme

Hamburg (ots)

Ab sofort können interessierte Bürger auf der
Internetseite von Greenpeace auf einer Deutschlandkarte mit einem 
Blick erkennen, ob in ihrer Region gentechnisch veränderter Mais 
angebaut wird. Als Grundlage dienen die im Standortregister des 
Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) 
veröffentlichten Daten. Bis heute wurde beim BVL für das Jahr 2007 
ein Fläche von 3671 Hektar angemeldet. Der größte Teil der 
Anbaufläche liegt in den neuen Bundesländern, allein in Brandenburg 
wurden 2083 Hektar angemeldet. Im vergangenen Jahr wuchsen in 
Deutschland auf etwa 1,7 Millionen Hektar Mais, der Anteil von 
genmanipuliertem Mais machte damals nur rund 1.000 Hektar (0.06 
Prozent) der gesamten Mais-Anbaufläche aus.
"Der Anbau von Gen-Mais wird wie in den Vorjahren auch diesmal die
Ausnahme sein. Die Landwirte in Deutschland setzen mehrheitlich auf 
eine Landwirtschaft ohne Gen-Pflanzen", sagt Ulrike Brendel, 
Gentechnik-Expertin von Greenpeace. Der Gen-Mais wird überwiegend von
einigen wenigen landwirtschaftlichen Großbetrieben und im 
Sortenversuch von staatlichen Einrichtungen oder von der 
Gentechnikindustrie angebaut. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass 
auf allen jetzt registrierten Flächen der Gen-Mais wirklich angebaut 
wird. Im vergangenen Jahr wurde nur auf rund der Hälfte der 
ursprünglich angemeldeten Fläche genmanipulierter Mais ausgesät. Die 
Felder, auf denen Gen-Mais angebaut werden soll, müssen bis drei 
Monate vor der Aussaat gemeldet werden.
Bei dem in Deutschland verwendeten Gen-Mais handelt es sich um den
so genannten Bt-Mais (MON810) des US-Agrarkonzerns Monsanto. Dieser 
ist so manipuliert, dass er ein eigenes Gift produziert, das gegen 
Schädlinge wie zum Beispiel den Maiszünsler tödlich wirken soll. Das 
Bt-Gift kann jedoch auch negative Auswirkungen auf Nützlinge wie 
geschützte Schmetterlingsarten, Honigbienen, Regenwürmer und sogar 
auf natürliche Feinde des Maiszünslers, wie die Florfliege haben. Je 
umfassender sich die Forschung mit den Umweltauswirkungen des 
Bt-Maises beschäftigt, desto mehr Risiken werden bekannt. Zudem 
genügt die Risikoprüfung, nach der der Gen-Mais eine Zulassung in der
EU erlangte, nicht mehr den heutigen Anforderungen. Für den 
genmanipulierten Mais muss daher dieses Jahr ein 
Wiederzulassungsverfahren beantragt werden.
"Einige europäische Länder wie Ungarn, Polen, Griechenland, 
Österreich und die Schweiz haben den Anbau des Gen-Maises aufgrund 
der möglichen ökologischen Risiken verboten. Es wird Zeit, dass auch 
Landwirtschaftsminister Horst Seehofer aktiv wird", sagt Brendel. 
Statt auf Maßnahmen der Bundesregierung zu warten, handeln inzwischen
viele Menschen. In Deutschland sind 76 gentechnikfreie Regionen 
entstanden. Auch Proteste zeigen Wirkung: Monsanto zog vergangene 
Woche seine Pläne für einen Versuchsacker in Nordhessen zurück. In 
der Region hatte sich ein Bündnis aus Bürgern, Politik und Kirche 
gegen den Anbau der Gen-Pflanzen eingesetzt.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Ulrike Brendel, Tel. 
040-306 18 255 oder 0171-8780 844, oder an Pressesprecherin Simone 
Miller, Tel. 0171-870 6647. Die Anbaukarte von Greenpeace finden 
finden Sie im Internet unter www.greenpeace.de/gen-mais-karte.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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