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Neues Deutschland: zum Ausgang des Gasstreits Moskau - Kiew

Berlin (ots)

Der ukrainische Präsident Juschtschenko war es, der
seinem russischen Kollegen Putin vorschlug, auf das »alte 
sozialistische Modell« zu verzichten und im Handel zu 
Marktbeziehungen überzugehen. Dennoch zeterte man in Kiew - und nicht
nur dort -, als Moskau dem Vorschlag folgte und Gas nur noch zu 
Marktpreisen verkaufen wollte. Selbst hierzulande war von Erpressung,
Revanche für die »Orangenrevolution«, gar vom Gaskrieg die Rede. 
Derweil dauert ein wahrer Krieg um Öl und Gas bekanntlich in Irak an,
veranstaltet von einem anderen »Warlord«.
 Der russisch-ukrainische Streit jedenfalls endete erwartungsgemäß 
mit einem Kompromiss: Russland verkauft zum geforderten Preis, die 
Ukraine muss ihn jedoch »fürs erste« nicht voll bezahlen. Nicht nur 
in Asien ist es wichtig, dass jeder sein Gesicht wahrt. »Gegenseitig 
vorteilhaft« nannte das der ukrainische Verhandlungsführer, 
korrigierte sich aber: »gegenseitig annehmbar«.
 Die Frage bleibt, ob der vordergründig ökonomische 
Interessengegensatz einen politischen Hintergrund hatte. Wollte 
Putin, wie ihm unterstellt, die ukrainischen Parlamentswahlen 
beeinflussen? Wollte Juschtschenko, wie von der Gegenseite behauptet,
mit Blick auf eben diese Wahlen den ukrainischen Nationalismus 
wecken? Beides wäre gleichermaßen töricht gewesen. Der Kompromiss 
hilft also auch den beiden Präsidenten, ihr Gesicht zu wahren.

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Neues Deutschland
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