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Neues Deutschland: zum neuen Papier von Andrea Nahles und Jon Cruddas

Berlin (ots)

Zehn Jahre lang hat sich die SPD für sich selbst
geschämt. Arbeitnehmerrechte, solidarische Rente, Kontrolle des 
Kapitalverkehrs - was einst die Partei ausmachte, war den 
Schröder-Müntefering-Genossen peinlich. Die Quittung liegt vor: Wenn 
sich die SPD nicht ändert, bleibt sie Junior einer Großen Koalition 
oder auf Ampel-Experimente angewiesen.
 Ein guter Moment, abzurechnen - wenn man Parteichefin werden will 
wie Andrea Nahles. Das Papier zur »Guten Gesellschaft«, das sie mit 
dem Labour-Mann Jon Cruddas zum Jubiläum von Schröders und Blairs 
»Neuer Mitte« verfasst hat, zieht stellenweise auch vom Leder. Im 
Konkreten aber bleibt es blass. Eine Zentralbank, die nicht nur auf 
die Inflation starrt? Fairer Lohn? Mehr   Kontrolle des Geldwesens? 
Nichts, was in der Krise nicht Gemeinplatz wäre - oder einmal 
selbstverständlich war. Ein Manifest der Hilflosigkeit: »Der neue 
Kapitalismus hat keine klassenlose Gesellschaft geschaffen.« Wahrlich
nicht - und  jetzt?
 Von einem Grundsatzpapier in der Jahrhundertkrise hätte man mehr 
erwartet; hinter Positionen der SPD-Linken um Otmar Schreiner fällt 
es weit zurück. Vielleicht hat Nahles deshalb darauf verzichtet, ihr 
Werk offiziell vorzustellen. Vielleicht sollte im  Wahlkampf eine 
allzu große Welle vermieden werden. Das Papier ist sichtlich für die 
Bewerbungsmappe geschrieben. »Nahles kann Grundsatz«, heißt das auf 
SPD-Deutsch.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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