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Westfalenpost: Nötiger Widerstand EU-Haushalt sorgt für Ost-West-Streit

Hagen (ots)

Von Jörg Bartmann
Zurückhaltung ist nicht seine größte Stärke. Und immer dann, wenn 
sich SPD-Fraktionsvize Stiegler mit gewichtiger bayerischer 
Phonstärke äußert, hat man das Gefühl, dass er mit Lautstärke Inhalte
bestimmen will. So wie jetzt beim EU-Haushalt. Deutschland sei der 
eigentliche Gewinner der europäischen Einigung und relativ gut davon 
gekommen.
 Bei Licht besehen, sieht manches anders aus. Deutschland erhält 
zusätzlich 300 Millionen Euro EU-Zahlungen für die neuen Länder und 
Grenzregionen in Bayern. Das ist weniger als erhofft. Und die für ihr
Verhandlungsgeschick gelobte Bundeskanzlerin Merkel hatte für den 
Haushaltskompromiß 100 Millionen Euro aus dem deutschen Topf an Polen
abgetreten. Schöner Erfolg: Wieder ist nichts draus geworden, die 
Netto-Zahlungen zu reduzieren. Bei zwei Milliarden Euro mehr pro Jahr
in die europäische Kasse ist die Schieflage des Systems deutlich 
geworden. Klar, ein funktionierender EU-Binnenmarkt als Dividende ist
nicht zu unterschätzen: Schließlich profitiert die Republik als 
Exportweltmeister davon.
 Aber Sachlichkeit ist angebracht, politische Sonntagsreden sind 
überflüssig. Der Ausgleich für entgangene EU-Fördergelder für die 
neuen Bundesländer darf nicht automatisch fließen. Mit auf den Tisch 
gehört, dass gerade erst der Solidarpakt Ost bis 2019 verlängert 
wurde. Eine Zahlungsverpflichtung der westdeutschen Länder kann und 
darf es nicht geben. Widerstand regt sich. Zu Recht. Denn auch hier 
gibt es schwach strukturierte Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit, 
die nicht weiter gemolken werden können.

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Telefon: 02331/9174160

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