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Westfalenpost: Anschlag auf den BVB

Hagen (ots)

Es gibt viele Reflexe nach Tagen wie diesen: Sicherheitskonzepte werden überdacht, bisherige Verfahren auf den Prüfstand gestellt, Leibesvisitationen intensiviert - und über allem wird die Rückkehr zur Normalität ausgerufen. Zynisch ließe sich sagen: Das sind die Mechanismen des (Terrorismus-)Marktes. Das war so nach den Anschlägen von Paris, Brüssel, Berlin, London; bleiben wir im sportlichen Kontext spielte es sich so ab nach der Länderspielabsage von Hannover und gehört nun zur Aufarbeitung des Bombenangriffs auf den Bus des BVB vom Dienstag Abend. Es sind jedoch Mechanismen, die wir brauchen, um eben jene Normalität wiederzufinden, die uns immer wieder auf so dramatische Weise abhanden kommt. Dabei scheint es absurd. Normal bedeutet im übertragenen Sinne: Alles ist gut! Aber nichts ist gut nach diesem Angriff auf unsere Freiheit, in der wir uns doch eigentlich so sicher und wohl fühlen. Und absurd ist es auch, dass uns erst klar wird, wie brüchig diese Sicherheit ist, wenn sie in unserer unmittelbaren Nähe in Gefahr gerät. Unmittelbar heißt dabei nicht nur räumlich, sondern vor allem emotional: Nicht nur Fans der Dortmunder Borussia, alle Fußballfans sind im Herzen getroffen und stehen über Vereinsfarben hinweg solidarisch Seite an Seite. Der mutmaßliche islamistische Terror-Hintergrund der Tat von Dortmund und der direkte Bezug zum Spitzensport machen dem letzten Träumer von einer heilen (Sport)Welt klar, dass wir nie vergessen dürfen, was unsere Werte bedeuten. Was hilft, ist Vertrauen. Vertrauen in die Arbeit der Ermittler, Glauben an Solidarität und Stärke unserer Gesellschaft, Einsetzen für ein friedliches Miteinander - all das ist so viel wichtiger als etwa Fußball-Ergebnisse und Fanrivaliät. All das ist vor allem normal. Wir brauchen diese Reflexe, um den Wirrnissen immer wieder zu trotzen. Nicht wir stellen unser Gemeingut auf den Prüfstand, sondern jene, die es angreifen.

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