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Westfalenpost: Neue Dimension

Hagen (ots)

Bundeswehr-Offensive in Afghanistan
Von Eberhard Einhoff
Wer Panzer und Mörser einsetzt, weiß, dass Blut fließen wird, dass 
Menschen ihr Leben verlieren werden. Das werden bei der Großoffensive
im Norden Afghanistans nicht nur "feindliche Kämpfer", "Terroristen" 
und "Aufständische" sein. Zwar gilt die Operation mit 
Bundeswehrbeteiligung den radikal-islamischen Taliban, doch den zu 
erwartenden Blutzoll werden auch Zivilisten entrichten. 
Möglicherweise sehr viele. Genau das aber galt bisher als Tabu, wenn 
politische und militärische Führung der Bundeswehr sich zum Einsatz 
am Hindukusch äußerten.
 Wir erleben nun eine Eskalation militärischer Gewalt, deren Ursache 
durchaus mit Recht den Taliban angelastet wird. Die treten nach den 
Worten des Bundeswehr-Generalinspekteurs Schneiderhan "militärischer"
auf, haben sich von Sprengstoffanschlägen auf Hinterhalte verlegt. 
Dass die Bundeswehrsoldaten dies tagtäglich intensiver spüren, ist 
mittlerweile weit ins öffentliche Bewusstsein vorgedrungen.
 Damit aber stellen sich auch immer mehr Menschen hierzulande die 
Frage, was denn da am Hindukusch wirklich passiert. Ist das 
tatsächlich der vom Verteidigungsminister hartnäckig so bezeichnete 
Stabilisierungseinsatz oder stellt die neue Dimension des Einsatzes 
einen vor der Heimat verschleiert vollzogenen Strategiewechsel dar? 
Für einen Krieg fehle die völkerrechtlich relevante Erklärung 
desselben, werden wir beschieden und außerdem betreibe man mit der 
Bezeichnung des Geschehens als "Krieg" das Geschäft der furchtbaren 
Taliban. Mag alles richtig sein. Aber wie lange will man denn einer 
nicht so fein differenzierenden Bevölkerung diese 
"Nichtkriegs"-Erklärung noch verkaufen?

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Telefon: 02331/9174160

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