Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

NOZ: Experten: Rinder erlitten auf Langstrecken-Transporten vermutlich "erhebliche Schäden"

Osnabrück (ots)

Experten: Rinder erlitten auf Langstrecken-Transporten vermutlich "erhebliche Schäden"

Niedersachsen und Schleswig-Holstein reagieren auf Bericht und schließen bestimmte Export-Routen Richtung Osten

Osnabrück. Langstrecken-Transporte von Rindern nach Kasachstan, Usbekistan und Südost-Russland haben in der Vergangenheit offenbar häufig gegen Tierschutzbestimmungen der EU verstoßen. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, geht das aus einem Abschlussbericht hervor, den jetzt eine Expertengruppe nach der Bereisung einschlägiger Routen vorgelegt hat. Darin heißt es unter Verweis auf mangelhafte Versorgungsmöglichkeiten entlang der Strecke: "Den Tieren wurden [...] mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit somit systemimmanent lang anhaltende und erhebliche Leiden und Schäden zugefügt."

Drei Amtstierärztinnen aus Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein sowie die Tierschutzbeauftragte des Landes Hessen waren im August eine Transportroute nach Osteuropa und Asien abgereist und hatten Versorgungsstationen kontrolliert. Diese müssen laut EU-Vorgaben nach 29 Stunden Transport angesteuert werden, damit die Tiere sich hier 24 Stunden ausruhen, abgeladen und mit Futter und Wasser versorgt werden können. Die Gruppe hält im Abschlussbericht fest, dass das vielerorts nicht möglich sei, weil die Stationen entweder fehlten oder "völlig heruntergewirtschaftet, nicht funktional und teilweise verfallen" seien. Russische Amtstierärzte hätten zudem berichtet, "dass es aufgrund schlechter Futterqualität (Fremdkörper im Heu) auf nicht registrierten Stationen zu schmerzhaften Todesfällen bei transportierten Tieren gekommen ist".

Der Bericht war Grundlage für die Entscheidung der Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein, Transporte auf den einschlägigen Routen zu untersagen. Das Agrarministerium in Mecklenburg-Vorpommern teilte auf Anfrage der "NOZ" mit, man habe die Entscheidung der beiden Länder zur Kenntnis genommen und prüfe jetzt ebenfalls den Abschlussbericht. Danach soll auch in Schwerin entschieden werden. Laut amtlichen Zahlen wurden im vergangenen Jahr 32.328 Zuchtrinder aus Deutschland nach Russland, Usbekistan oder Kasachstan exportiert.

Die Kontrolle und Genehmigung von Tiertransporten fallen in die Zuständigkeit der Länder. Das bekräftigte Bundes-Agrarstaatssekretär Hermann Onko Aeikens am Mittwoch. Zuvor hatte es unter anderem aus Hessen Forderungen gegeben, die Bundesregierung solle sich des Themas annehmen. Aeikens wies laut einer Mitteilung darauf hin, dass dies verfassungsrechtlich nicht möglich sei. Zudem sei es praktisch auch nicht umsetzbar. "Denn eine Inaugenscheinnahme etwa des Fahrzeugs ist nur vor Ort möglich, nicht aus Berlin oder Brüssel."

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 12.09.2019 – 01:00

    NOZ: Geburtshilfe: Fast jede zweite Hebamme betreut drei Gebärende gleichzeitig

    Osnabrück (ots) - Geburtshilfe: Fast jede zweite Hebamme betreut drei Gebärende gleichzeitig Zwei Bundestagsgutachten benennen Personalmangel und Job-Frust - Linke: "Politik ist auf ganzer Linie gescheitert" Osnabrück. Die Geburtshilfe in Deutschland leidet unter großem Personalmangel - was bei den Hebammen zu erheblichem Frust führt. Das geht aus zwei Gutachten ...

  • 12.09.2019 – 01:00

    NOZ: Niedersachsens Grüne für Luftballonverbot

    Osnabrück (ots) - Landesvorsitzende Anne Kura begrüßt Vorstoß aus Gütersloh - Umweltministerium: Verbot rettet die Welt nicht Osnabrück. Niedersachsens Grüne sprechen sich für ein Luftballonverbot aus. "Steigen gelassene Luftballons landen in den allermeisten Fällen in der Natur. Vögel und andere Tiere fressen die weichen Ballonreste und verhungern dann mit vollem Magen. Auch Ballons aus Naturlatex sind deswegen ...

  • 11.09.2019 – 15:45

    NOZ: Pflegebevollmächtigter begrüßt Ausweitung der Pflegepersonal-Untergrenzen

    Osnabrück (ots) - Pflegebevollmächtigter begrüßt Ausweitung der Pflegepersonal-Untergrenzen Westerfellhaus: Gefährliche Pflege muss erkennbar sein und sanktioniert werden - Kritik an Instrument "zynisch" Osnabrück. Der Bundespflegebevollmächtigte Andreas Westerfellhaus hat die von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verfügte Ausweitung der ...