Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

NOZ: Streit um Regeln für Tierversuche: EU-Kommission setzt Bundesregierung letzte Frist

Osnabrück (ots)

Streit um Regeln für Tierversuche: EU-Kommission setzt Bundesregierung letzte Frist

Brüssel kritisiert fehlende Fortschritte im Vertragsverletzungsverfahren - Grüne fordern Reform

Osnabrück. Deutschland droht wegen Verstößen gegen EU-Vorgaben zu Tierversuchen eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EUGH). Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Demnach hat die EU-Kommission der Bundesregierung bereits im Juli eine letzte Frist von zwei Monaten gesetzt, um das deutsche Recht mit den EU-Vorgaben in Einklang zu bringen. In der sogenannten mit Gründen versehenen Stellungnahme monieren die Regelwächter, dass Deutschland mehr als 20 Vorgaben aus der entsprechenden EU-Richtlinie entweder gar nicht oder falsch beziehungsweise unzureichend umgesetzt hat. Nach Auffassung der Kommission hat Deutschland im laufenden Vertragsverletzungsverfahren bislang keinen Entwurf oder Zeitplan dazu präsentiert, wie die Probleme behoben werden sollen. Es gebe keine zuverlässigen Hinweise darauf, dass das deutsche Gesetz bald in Einklang mit der EU-Richtlinie steht, moniert die Kommission.

Bei den mutmaßlichen Versäumnissen geht es unter anderem um die Vorgaben zum Betäuben und Töten von Versuchstieren, zur behördlichen Kontrolle von Tierversuchen sowie zur Sachkunde des Personals. Aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium hieß es auf Anfrage der "NOZ", das jüngste Schreiben der EU-Kommission "wird derzeit sorgfältig auf Fachebene geprüft". Weitere Details wollte das Ministerium mit Verweis auf das laufende Verfahren zunächst nicht nennen.

Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder bezeichnete es als "absolutes Armutszeugnis", dass Deutschland nach Auffassung der Kommission gegen derart viele Vorgaben verstößt. Renate Künast, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, forderte die Bundesregierung auf, das deutsche Tierschutzgesetz zügig den europäischen Vorgaben anzupassen. "Die Zeiten sind vorbei, in denen das wirtschaftliche Interesse stets den Schutz der Tiere aushebeln darf", so Künast.

Nach den jüngsten Zahlen sind in Deutschland im Jahr 2017 fast 2,8 Millionen Versuchstiere eingesetzt worden, davon wurden 740.000 unmittelbar getötet.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 24.08.2019 – 07:00

    NOZ: Peter Maffay hatte Suizidgedanken nach Krebsdiagnose

    Osnabrück (ots) - Peter Maffay hatte Suizidgedanken nach Krebsdiagnose Befürchtungen bewahrheiteten sich nicht - Von einem auf den anderen Tag Alkohol und Nikotin entsagt - Zukunftspläne für Zeit nach dem 70. Geburtstag Osnabrück. Rockstar Peter Maffay (69) hat an einem Tag Anfang der 90er-Jahre mit Suizidgedanken gespielt: "Ich bekam eine Diagnose meines Hausarztes, der sagte, ich hätte Lungenkrebs. Er sei sich ...

  • 24.08.2019 – 01:00

    NOZ: Parteienforscher: "CDU in Sachsen sollte Minderheitsregierung wagen"

    Osnabrück (ots) - Parteienforscher: "CDU in Sachsen sollte Minderheitsregierung wagen" Niedermayer sieht "notwendiges Signal" - CDU-Umgang mit Rechtspopulisten hat zu "Jetzt erst recht"-Haltung geführt Osnabrück. Als Reaktion auf das Erstarken der AfD in Sachsen wirbt Parteienforscher Oskar Niedermayer für eine Minderheitsregierung in dem Bundesland nach der Wahl ...

  • 24.08.2019 – 01:00

    NOZ: Bremer Bürgermeister: Schulden von Kommunen, Ländern und Bund in Fonds zusammenfassen

    Osnabrück (ots) - Bremer Bürgermeister: Schulden von Kommunen, Ländern und Bund in Fonds zusammenfassen Bovenschulte wirbt für zentralen Altschuldenfonds - "Für uns gilt die Schuldenbremse" Osnabrück. Bremens neuer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) will sämtliche Schulden der öffentlichen Hand in Deutschland in einem gemeinsamen Fonds bündeln. Im ...