Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Wahlen
Berlin
Piratenpartei

Osnabrück (ots)

Piraten könnten im Alltag kentern

Gratulation an Klaus Wowereit! Nicht zur Wiederwahl, sondern zu der Tatsache, dass er erkannt hat: Der Großteil der Piratenwähler hat aus Protest für die Freibeuter votiert. Die Schlussfolgerung daraus zieht der SPD-Mann nicht. Denn der Erfolg der Piraten zeugt vom Versagen der etablierten Parteien. Sie haben es nicht verstanden, ein Angebot für einen neuen Typus von Wähler zu schaffen. Der ist in erster Linie jung, gut ausgebildet und mit den Neuen Medien aufgewachsen, das zeigen die Analysen in Berlin. Warum haben sich diese Menschen bei CDU, SPD oder den Grünen nicht mehr aufgehoben gefühlt? Weil deren Vertreter oft den Eindruck erwecken, beim Internet gehe es nur um Datenklau und Kinderpornografie. Der Piratenwähler weiß es besser.

Doch der Erfolg der Freibeuter in der Hauptstadt garantiert keineswegs einen Aufstieg zur bundesweiten Wahlalternative. Die 8,9 Prozent in Berlin sind für die etablierten Parteien ein Schuss vor den Bug gewesen. Sie haben die digitale Revolution thematisch verschlafen. Doch noch ist es nicht zu spät nachzurüsten. Gelingt dies, stellt sich die Frage nach der Existenzberechtigung der Piraten. Die sind bisher kaum durch ernst zu nehmende Forderungen abseits des Computerkosmos aufgefallen. Insofern wird ihr Wirken in Berlin zum Gradmesser, ob die Piraten tatsächlich zur neuen Kraft im politischen Spektrum taugen oder doch im Parlaments-Alltag kentern.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 19.09.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Jemen / Unruhen

    Osnabrück (ots) - Die Not der Vergessenen Die Revolutionen in Tunesien, Ägypten und Libyen gelten als Inbegriff des arabischen Frühlings. Gerade im Falle Libyen werden die am Krieg beteiligten westlichen Länder nicht müde zu betonen, es sei ihr humanitärer Auftrag, das Aufbegehren des Volkes zu unterstützen. Selbst die Opposition in Syrien wird von außen zwar nicht militärisch, aber durch Sanktionen gegen die ...

  • 18.09.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Theater / Film

    Osnabrück (ots) - Geborgter Anspruch Ralph Fiennes bringt Shakespeare auf die Leinwand, Almodóvars Filme werden für die Bühne adaptiert, und Leander Haußmann inszeniert nach dem Kino-Erfolg doch wieder für die Bühne. Erlebt die Verbindung von Film und Theater eine neue Blüte? Eher nicht. Die goldenen Jahre liegen lang zurück. Das gilt für große Doppelbegabungen wie Bergman und Visconti genauso wie für den ...

  • 18.09.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Wahlen / Berlin

    Osnabrück (ots) - Der Wählerversteher Klaus Wowereits Berlin-bin-ick-Botschaft ist angekommen. Der kumpelhafte Wählerversteher kann weiterregieren und sich trotz leichter Verluste als einer der erfolgreichsten SPD-Landespolitiker Deutschlands präsentieren. Warum? Weil die meisten Berliner Wähler weder Experimente noch Wandel wollten. Sie haben Wowereits berühmte Formel "arm, aber sexy" akzeptiert. Obwohl die ...