Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Familienpolitik

Osnabrück (ots)

Die Last tragen die Falschen

Die ersten Lebensjahre sind für die menschliche Entwicklung so wichtig wie keine Phase danach. Nie wieder lernt das Gehirn so viel und so schnell wie in der Vorschulzeit. Im Zuge dieser Erkenntnis hat die Erforschung der frühkindlichen Bildung und Entwicklung in den vergangenen Jahren immens an Interesse gewonnen.

Jedoch haben die Ergebnisse noch nicht genügend Einzug in den Alltag gehalten. Statt allen Kindern bessere Chancen von Geburt an einzuräumen, fehlen in Deutschland insbesondere für unter Dreijährige zu viele Kita-Plätze. Und wer sein Kind in Krippe oder Kindergarten anmeldet, muss dafür in den meisten Orten mehr zahlen als Studenten für Studiengebühren und -beiträge. Die Last einer guten Basisbildung tragen damit fälschlicherweise diejenigen, die es sich finanziell am wenigsten leisten können: die jungen Familien.

Kein Wunder, dass sich viele Paare den Baby-Wunsch erst dann erfüllen, wenn sie sich imstande sehen, die zusätzlichen Kosten zu schultern, ohne ihren Lebensstandard zu riskieren. Die fatale Folge: eine der geringsten Geburtenraten in den Industrieländern. Dies kommt einer klaren Absage an die deutsche Familienpolitik gleich.

Beitragsfreie Kita-Jahre, immer mehr Ganztagsschulen und kostenlose Bildungsangebote für Kinder aus sozial schwachen Familien zeigen, dass die Probleme angegangen werden. Doch das reicht noch nicht. Um sie zu lösen, bedarf es weiterer Anstrengungen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 27.04.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Baden-Württemberg

    Osnabrück (ots) - Auf Augenhöhe Die Grünen stellen den Ministerpräsidenten, die SPD übernimmt zum Ausgleich die wichtigeren Ministerien: Das ist, auf einen kurzen Nenner gebracht, das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen in Baden-Württemberg. Die fast gleich starken Bündnispartner begegnen sich damit auf Augenhöhe, ein gutes Vorzeichen für die künftige Regierungsarbeit. Die sorgfältig austarierte Machtbalance ...

  • 27.04.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Filmkunst

    Osnabrück (ots) - Serien sind Kunst Manchmal ist der Blick von außen treffender als die Selbstwahrnehmung. Das MoMA zeigt eine schmale Auswahl junger deutscher Filme - und mischt wie selbstverständlich eine Fernsehserie unter den Autorenfilm und die Vorzeige-Doku. Darin spiegelt sich eine amerikanische Wertschätzung des Fernsehformats wider, für die man in Deutschland immer noch arbeiten muss. Dass eine Arbeit wie Dominik Grafs "Im Angesicht des Verbrechens" auf der ...

  • 26.04.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Sarrazin

    Osnabrück (ots) - Teurer Deal Das Krisenmanagement der SPD-Spitze im Fall Thilo Sarrazin ist ein Desaster. Natürlich sind die Thesen des ehemaligen Bundesbankers zur Integration teilweise abenteuerlich. Ein ausreichender Anlass dafür, den Mann aus der Partei auszuschließen, waren und sind sie aber nicht. Die SPD entschloss sich dennoch, ihn schnell loszuwerden, weil sie Ruhe in den eigenen Laden bringen wollte. Das mag noch nachvollziehbar sein. Die Rolle rückwärts der ...