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Neue OZ: Kommentar zu Deutschland
USA
Guantánamo

Osnabrück (ots)

Unentschuldbares Zögern
Die scheinbar endlose Diskussion um die Aufnahme von 
Guantánamo-Häftlingen macht wütend. Es geht im konkreten Fall um drei
Männer, die seit Jahren ohne rechtskräftiges Urteil im 
Willkür-Gefängnis der Amerikaner einsitzen. Wenn Deutschland der 
humanitäre Aspekt bei einer Aufnahme wirklich so wichtig ist, gibt es
keinen Grund, warum die Männer nicht schon längst in der 
Bundesrepublik sind. Und warum ihr Leid auf Guantánamo mit endlosen 
bürokratischen Prüfungen verlängert wird.
Mögliche Sicherheitsbedenken sind jedenfalls vorgeschoben. 
Jährlich werden Tausende Häftlinge aus deutschen Gefängnissen 
erfolgreich zurück in die Gesellschaft entlassen. Bewährungshelfer 
könnten auch in den vorliegenden Fällen bei der Eingliederung helfen.
Die Schuld der drei Häftlinge ist zudem bis heute nicht bewiesen. 
Vielleicht waren sie einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort.
Wenn es Deutschland ernst meint mit den humanitären Motiven, ist 
das Zögern unentschuldbar. Der wirkliche Grund ist ein anderer: Die 
Bundesregierung hat keine Lust, mit der Aufnahme von Häftlingen die 
Guantánamo-Suppe auszulöffeln, die sich die Amerikaner eingebrockt 
haben.
Aber der wirtschaftliche und politische Einfluss der USA auf 
Deutschland scheint stärker zu sein als die Unlust der Kanzlerin.

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Telefon: 0541/310 207

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